Donnerstag, 28. März 2013

Michael Oehme: Das Ende der Schokohasen-Schlacht

 

Zum Osterwochenende endet der über ein Jahrzehnt währende Rechtsstreit um den wahren Schoko-"Goldhasen".


Seit zwölf Jahren beschäftigt der Goldhase aus Schokolade die deutschen Gerichte. Die Confiserie Riegelein hat sich nach vier Urteilen nun endgültig in letzter Instanz gegen Konkurrenten, den schweizerischen Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli durchgesetzt, der den süßen, goldigen Hasen für sich beanspruchen wollte. Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden: Der sitzende Schoko-Hase in Goldfolie kann nicht als Marke geschützt werden. Das geht aus einer Mitteilung der Confiserie Riegelein hervor.
Im Jahr 2000 ließ das Unternehmen Lindt & Sprüngli seinen goldenen Sitzhasen als dreidimensionale Marke unter anderem für Deutschland schützen. Seitdem versuchte das Unternehmen per Gerichtsurteil zu erreichen, dass die Confiserie Riegelein sowie mehrere andere Wettbewerber ihre sitzenden, seitwärts blickenden Schokoladenhasen in Goldfolie nicht mehr vertreiben dürfen. Die Form wurde schon seit den 50er Jahren von zahlreichen Herstellern genutzt wird, so das Argument der Kläger.

„Lindt ist keineswegs der Erfinder des Goldhasen. Sitzende, seitwärts blickende Schokohasen in Goldfolie besitzen eine lange Historie. Es handelt sich um einen traditionellen Formenschatz, der schon seit gut einem halben Jahrhundert von vielen verschiedenen Unternehmen verwendet wird. Zu dieser Zeit war die einfarbige Goldfolie ein häufig genutztes Verpackungsmittel“, so Peter Riegelein.

"Wir sind sehr, sehr enttäuscht, müssen die Entscheidung aber akzeptieren", sagte hingegen eine Lindt-Sprecherin.

Quelle: REUTERS















   


By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 26. März 2013

Michael Oehme: Gefälschte GEZ-Schreiben im Umlauf



Seit vergangener Woche verschicken Betrüger professionell erstellte und täuschend echt aussehende Wurfsendungen, die vorgeben, von ARD, ZDF und dem Deutschlandradio zu stammen. Gefordert wird darin eine Zahlung von 53,94 Euro für den Rundfunkbeitrag zwischen April und Juni 2013 - genau so viel, wie der echte Beitragsservice pro Quartal einfordert. Der Betrag soll auf ein Konto der Berliner Sparkasse gehen. Als Verwendungszweck ist eine 16-stellige Zahlenkolonne eingetragen.

Der angebliche "Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio" will darauf aufmerksam machen, "durch Umstellung der Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag haben wir, zum 1. Januar 2013, das Zahlungs-System und die Konto-Daten geändert". Deshalb habe der Empfänger eine neue Beitragsnummer zugewiesen bekommen, heißt es in dem gefälschten Schreiben. Der bereits ausgefüllte Überweisungsträger wird von den Betrügern gleich mitgeliefert. Selbst ein Hinweis für die Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht ist enthalten und verstärkt den Anschein der Echtheit des Schreibens. Auch die Hotline, Postanschrift und Sprechzeiten des Beitragsservice sind angegeben.
Die Kriminalpolizei ermittelt nun gegen die bislang unbekannten Täter. Mehrere Banken haben bereits getätigte Überweisungen gestoppt. Die Polizei bittet um Hinweise auf die Verteiler der Postwurfsendungen.


By VL/ Michael Oehme

Freitag, 22. März 2013

Michael Oehme: Lebensrettende Tiergifte?

 
Spinnen, Schlangen, Skorpione – ihr Gift ist das effektivste Tötungsmittel der Natur. Dabei macht sich der Mensch heute die Toxine in Arzneien zunutze. Forscher entschlüsseln das medizinische Potenzial der Tiergifte. Es dient unterschiedlichen Zwecken und wirkt auf unterschiedliche Weise – aber immer im Zusammenspiel, um maximale Wirkung zu erlangen.

Doch die tödliche Wirkung von Tiergiften ist sehr wertvoll für die Medizin. Viele der Toxine richten sich gegen dieselben Moleküle, die bei der Behandlung von Krankheiten unter Kontrolle gebracht werden müssen. Aus Tiergiften sind bereits wichtige Arzneien gegen Herzleiden und Diabetes entwickelt worden. Neue Wirkstoffe gegen Autoimmunerkrankungen, Krebs oder Schmerzen könnten in den nächsten Jahren auf den Markt kommen.

Mehr als 100.000 Tiere haben die Fähigkeit entwickelt, Gift zu produzieren, dazu Drüsen, die es speichern, sowie Stachel und Zähne, um es einzusetzen: Schlangen, Skorpione, Spinnen, einige Eidechsen, Bienen, auch viele Fischarten, manche Oktopoden und Meeresschnecken. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jedes Jahr bei mehr als fünf Millionen Bissen oder Stichen 100.000 Menschen ums Leben kommen.


Im Kampf gegen Krebs könnten Tiergifte gute Dienste leisten. Ein Chlorotoxin genanntes Neurotoxin aus dem Gift des Gelben Mittelmeerskorpions besitzt nämlich die Eigenschaft, sich an die Oberfläche von Krebszellen im Gehirn zu heften. Die große Mehrheit der Krankheitsfälle, in denen Krebs erneut ausbricht, hat als Ursache, dass Chirurgen bei der Operation am Rand der Wucherungen nicht zwischen gesunden und befallenen Zellen unterscheiden können.

Dank des Skorpiongifts aber haben Ärzte, die Gliome behandeln, die häufigste Form von Hirntumoren, eine Art "molekularen Suchscheinwerfer" entwickelt – indem sie Chlorotoxin mit einem Farbstoff im nahen Infrarot markierten. Schon beim ersten Versuch ließ diese Tumorfarbe "das Tumorgewebe wunderbar aufleuchten", sagt Olson. "Mit dieser Methode könnten Chirurgen die Krebszellen besser entfernen, vielleicht sogar zu 100 Prozent."
Das medizinische Potenzial von Tiergiften "ist überwältigend", sagt der Toxikologe und Schlangenforscher Zoltan Takacs. Doch es besteht die Gefahr, dass es schneller verloren geht, als die nutzbaren Toxine identifiziert werden können. "Wir sollten beim Schutz der weltweiten Artenvielfalt auch die molekulare Biodiversität beachten", fordert Takacs. So würden giftige Tiere bei Naturschutzentscheidungen stärker in den Fokus rücken. Es könnte lebensrettend sein.

By VL/ Michael Oehme

Donnerstag, 21. März 2013

Deutsche Bahn: Schwere Vorwürfe gegen Bombardier

 

 

Defekte Züge, verspätete Lieferungen- seit Jahren hat die Deutsche Bahn Probleme mit ihrem Fuhrpark. Mal werden neue ICE nicht rechtzeitig geliefert, mal funktionieren Regionalzüge nicht richtig, mal müssen S-Bahnen aus dem Verkehr gezogen werden. Die Folge: Überfüllte Züge, Verspätungen, Ausfälle, verärgerte Fahrgäste.


Laut Bahn-Chef Rüdiger Grube seien die Hersteller schuld. Jetzt macht der Bahn-Vorstand ernst: Das Staatsunternehmen DB hat beim Landgericht Berlin eine Schadensersatzklage eingereicht, in der die bislang härtesten Vorwürfe gegen einen Zughersteller enthalten sind. Der Konzern Bombardier soll bei den Lieferungen von 500 S-Bahnen für Berlin Mängel an den Rädern und beim Bremssystem verschwiegen und so die DB arglistig getäuscht haben. Von den 1,1 Milliarden Euro für die Berliner Züge will die Bahn deshalb fast 350 Millionen Euro zurückbekommen.

Bombardier weist die Anschuldigungen als "unbegründet und rufschädigend" zurück. Aus Kreisen der deutschen Eisenbahnindustrie heißt es, bei Bombardier sei man über die Bahn empört. Mit diesen heftigen Vorwürfen werde Bombardier unterstellt, "wissentlich das Leben von Fahrgästen riskiert" zu haben. Damit überschreite die Bahn eine "rote Linie" im Dauer-Streit mit den Zuglieferanten, ist aus Industriekreisen zu hören. Bombardier zählt mit Siemens und Alstom zu den großen Herstellern von Zügen in Deutschland.

Mit der Schadensersatzklage werden viele Probleme juristisch aufgearbeitet: Nachdem am 1. Mai 2009 bei der Einfahrt eines Zuges in den Vorortbahnhof Kaulsdorf ein Rad gebrochen war, legte die Aufsichtsbehörde, das Eisenbahn-Bundesamt, große Teile der Hauptstadtflotte still. Später fielen auch noch Mängel am Bremssystem auf. Bombardier soll das Bremssystem unzureichend getestet haben, dies dann aber verschleiert haben. Die Berliner mussten monatelang improvisieren und auf U- und Tram-Bahnen, Busse, Taxis und das Fahrrad ausweichen. Für die großen Schäden, die auch der Deutschen Bahn entstanden, soll jetzt Bombardier haften. Das neue Verfahren ist bereits die dritte Klage der Bahn gegen Bombardier.

By VL/ Michael Oehme

Mittwoch, 20. März 2013

Michael Oehme: Zypern hofft auf Russlands Hilfe


Russland und Zypern setzen ihre Kreditgespräche fort; bislang sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte der zyprische Finanzminister Michael Sarris nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Anton Siluanow. "Wir hatten ein sehr gutes erstes Gespräch, eine sehr konstruktive, sehr ehrliche Diskussion", so Sarris am Mittwoch in Moskau nach einem Besuch im russischen Finanzministerium.
Auf die Frage nach einer Verlängerung des bestehenden 2,5- Milliarden-Euro Kredits von Russland oder einem neuen Kredit antwortete Sarris, bei den Gesprächen gehe es um "Themen darüber hinaus". Die Verhandlungen würden "so lange wie nötig" dauern. Sarris wird sich mit dem Ersten Vize-Ministerpräsidenten Igor Schuwalow treffen. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen nicht namentlich genannten Regierungsbeamten.

Für Russland nimmt Zypern, ähnlich wie Griechenland, eine Sonderstellung unter den EU-Ländern ein. Viele Zyprer und Griechen gehören der orthodoxen Kirche an, die recht enge Beziehungen zum Moskauer Patriarchat unterhält. Zyperns Erzbischof Chrysostomos hat Patriarch Kirill gebeten, bei Putin ein gutes Wort für Zypern einzulegen.
Einfach werden die Gespräche in Moskau nicht, Russlands Finanzminister Anton Siluanow ist verärgert, weil Moskau erst so spät über Europas Rettungspaket und die geplante Zwangsabgabe informiert worden war. Siluanows Vorgänger, der Putin-Vertraute Alexej Kudrin, spricht gar von einem "Element der Respektlosigkeit".

Russland würde den Schaden für russische Anleger eindämmen. Der Kreml wird ihre Interessen berücksichtigen und versuchen, ihre Investitionen zu schützen, glaubt Alexej Muchin, Direktor des Zentrums für politische Information. Putin habe "kein Interesse daran, sich zusätzliche Gegner zu machen". Die Krise könnte außerdem zur Imagepflege genutzt werden. Dem Kreml ist daran gelegen, Russland in der Krise als Anker der Stabilität, als finanzpolitisch sicheren Hafen zu profilieren, sowohl auf der außenpolitischen Arena, als auch gegenüber den eigenen Bürgern. Russlands Medien überbieten sich mit Abgesängen auf die Europäische Union. Während Europa unter seiner Schuldenlast erdrückt zu werden droht, kann der Kreml mit finanzpolitischen Erfolgen glänzen. Dank hoher Einnahmen aus Gas- und Ölverkäufen lag der Haushaltsüberschuss 2012 bei 0,8 Prozent der Wirtschaftsleistung, die Staatsschuld liegt bei weniger als zehn Prozent.

Dienstag, 19. März 2013

Michael Oehme: Streit um Beschneidung


Unter Kinderärzten ist ein Streit um den medizinischen Sinn der Beschneidung von kleinen Jungen entbrannt. Der US-Kinderärzteverband AAP hatte sich 2012 mitten in der deutschen Debatte mit einem positiven Fazit zur Neugeborenenbeschneidung im Fachblatt „Pediatrics“ zu Wort gemeldet und wurde viel zitiert. Jetzt antworten europäische Kinderärzte in der gleichen Zeitschrift – und lassen kaum ein gutes Haar an der Stellungnahme ihrer amerikanischen Kollegen. Die Schlussfolgerungen der AAP seien wissenschaftlich kaum haltbar und von kultureller Voreingenommenheit geprägt, schreiben 38 Autoren aus 17 Nationen, darunter die Vorsitzenden von 19 europäischen Kinderärzteverbänden.

Die Publikation in „Pediatrics“, Verbandsorgan der AAP und zugleich international wichtigste kinderärztliche Zeitschrift, zog sich über sechs Monate hin, in denen wiederholt versucht wurde, den Text zu entschärfen
Belege für die herausgestellten gesundheitlichen Vorteile, zum Beispiel der Schutz vor HIV-Ansteckung oder Peniskrebs, ergaben sich in den verfügbaren Studien nicht eindeutig oder zu schwach, um damit einen chirurgischen Eingriff zu rechtfertigen, bevor der Betroffene alt genug ist, um selber darüber zu entscheiden. Zudem seien die diskutierten Zusammenhänge in westlichen Industrienationen mit hohem Hygienestandard und problemlosem Zugang zu Kondomen kaum von Bedeutung. Lediglich einer der behaupteten Schutzeffekte könne sich auf belastbare Daten stützen: Beschnittene Säuglinge leiden im ersten Lebensjahr seltener an Harnwegsinfektionen. Die könne man aber problemlos mit Antibiotika auch ohne Amputation gesunden Gewebes behandeln.

Montag, 18. März 2013

Michael Oehme: Amazon verklagt Betriebsrat

Amazon will vor Gericht durchsetzen, Leiharbeiter der umstrittenen Firma Trenkwalder weiter zu beschäftigen. Das Unternehmen verklagt deswegen vor dem Arbeitsgericht in Fulda seinen Betriebsrat aus dem Großlager in Bad Hersfeld. Laut Gericht geht es um die Weiterbeschäftigung von etwa 65 Mitarbeitern der Zeitarbeitsfirma Trenkwalder, die in den Fokus der Behörden geraten war. Trenkwalder hatte im Weihnachtsgeschäft Hunderte Mitarbeiter an Amazon verliehen, einige kamen aus Spanien und Schweden. Die Bundesagentur für Arbeit hatte bei Trenkwalder Gesetzesverstöße festgestellt. Gemeinsam mit dem Zoll hat sie das Unternehmen überprüft. Die Leiharbeiter hatten bei Amazon befristete Arbeitsverträge bis zum 28. Februar. Amazon will dem Gericht zufolge die Verträge dieser Mitarbeiter bis Ende März verlängern. Doch der Betriebsrat verweigere seine Zustimmung. Er wolle erst abwarten, was die behördliche Überprüfung zu Trenkwalder ergebe. Amazon aber habe Dringlichkeit angemeldet und wolle die Zustimmung jetzt über das Arbeitsgericht erwirken. An diesem Montag treffen sich Amazon und Betriebsrat zu einer ersten Aussprache.

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 15. März 2013

Michael Oehme: Vier Salafisten im Vesier der Ermittler

 
Der politische Salafismus ist die am schnellsten wachsende radikal-islamistische Bewegung in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen wurden vier militant-radikale Salafisten festgenommen. Sie hatten möglicherweise eine Serie von Attentaten geplant.
Darauf deutet eine Liste hin, die neben einer scharfen Schusswaffe und mehr als 600 Gramm einer vermutlich sprengstofffähigen Substanz in der Bonner Wohnung eines Salafisten gefunden wurde.

Auf der Liste befanden sich Namen von Mitgliedern der NPD, der Piratenpartei und von der von Islamhassern betriebenen, rechtspopulistischen Splitterpartei "Pro NRW". Nur die Namen der Pro-NRW-Aktivisten waren rot markiert, unter ihnen der von Parteichef Marcus Beisicht. Die Verdächtigen, die zwischen 23 und 43 Jahre alt sind, wurden am Donnerstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Gegen sie wurde Haftbefehl erlassen. Sie schweigen bislang zu den angeblichen Mordplänen. Ob tatsächlich Attentate geplant waren , wird sich möglicherweise bei den Ermittlungen herausstellen. Schon seit einiger Zeit tauchen im Internet Aufrufe von Islamisten gegen "Pro NRW" auf. 

By VL/ Michael Oehme

Donnerstag, 14. März 2013

Michael Oehme: Franziskus I.

 

Mit diesem Ergebnis haben wohl wenige gerechnet. Nach fünf Wahlgängen haben wir einen neuen Papst: Der argentinische Kardinal Jorge Mario Nergoglio ist der erste lateinamerikanische Papst nach 100 Jahren. Damit beendet er den Eurozentrismus des Papsttums. Knapp die Hälfte der Katholiken weltweit kommt aus Lateinamerika. Allerdings gerät die katholische Kirche zunehmend unter Druck: Evangelikale haben regen Zulauf. Ein lateinamerikanischer Papst mit Strahlkraft könnte diese Entwicklung bremsen. Es liegt im Interesse des Vatikans, sein wichtiges Einflussgebiet zu verteidigen.

Papst Franziskus ist in Fragen der Sexualmoral erzkonservativ, im Bereich der sozialen Gerechtigkeit progressiv. Der 76-Jährige wird viele reformwillige Katholiken zugleich begeistern und enttäuschen. Als sich Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner für die Homo-Ehe stark machte, leistete der damalige Erzbischof von Buenos Aires erbitterten Widerstand. Er unterstützte Mahnwachen vor dem Parlament und forderte die katholischen Priester auf, die "Einheit der Familie" zu unterstützen. Außerdem gilt Bergoglio als entschiedener Gegner der Abtreibung. So ist ihm die Sympathie der meisten Lateinamerikaner sicher. Denn im Gegensatz zum liberaleren Europa ist Südamerika in dieser Frage konservativ eingestellt.

By VL/ Michael Oehme

Montag, 11. März 2013

Michael Oehme: Apple behebt Sicherheitsproblem im iOS-App-Store



Apple hat ein schon länger bestehendes Sicherheitsproblem in seiner App-Store-Anwendung für iOS-Geräte (iPad, iPhone, iPod touch) behoben. Aktive Inhalte wurden nämlich nicht standardmäßig per SSL (HTTPS) übertragen. Über verschiedenen Man-in-the-Middle-Angriffe, wurde der Datenverkehr zwischen Apple und Nutzer teilweise manipuliert. Dadurch können besispielsweise falsche Apps ausgeliefert oder gar Passwörter über einen gefälschten Prompt abgefangen werden. Außerdem war es möglich, Nutzern falsche Updates unterzuschieben und Installationen oder Updates zu verhindern. Ein weiteres Problem sei ein Datenschutzloch gewesen, über das es möglich war, die installierten Apps abzufragen.Doch diese Probleme wurden nun abgestellt: Apple ist dazu übergegangen, alle aktiven Inhalte innerhalb der App-Store-Anwendung zu verschlüsseln. Dazu heißt es in Apples offiziellen Web Server Notifications nur lapidar für "itunes.apple.com": "Active content is now served over HTTPS by default." Es ist unklar, warum Apple seit dem vergangenen Juli benötigte, um die Lücke zu schließen. Verschiedene Angriffsszenarien sollen nun nicht mehr möglich sein.

By VL/ Michael Oehme 

Freitag, 8. März 2013

Michael Oehme: Südkorea warnt Nordkorea vor dem Untergang

 

Südkorea richtet dem aggressiven Nachbarn Nordkorea aus. Das Land reagiert auf die Drohungen Nordkoreas mit einem atomaren Erstschlag. Das Regime von Machthaber Kim Jong-un werde zugrunde gehen, sollte es Südkorea mit Atombomben angreifen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Kim Min-seok.
Nordkoreas Außenministerium hatte am Donnerstag den USA und indirekt damit auch Südkorea kurz vor der Ausweitung von Sanktionen gegen das Land durch den UN- Sicherheitsrat mit einem Atomangriff gedroht. Es gehe darum, "dass der Druck auf das Regime in Nordkorea nicht nachlässt", sagte Guido Westerwelle. Der UN-Sicherheitsrat habe mit seinen "neuen Sanktionen gegen Nordkorea eine unmissverständliche Botschaft gesendet." Die internationale Gemeinschaft werde "die von Pjöngjang verfolgte Politik der nuklearen Erpressung nicht hinnehmen", sagte Westerwelle. Ausdrücklich begrüßte der Minister, dass sich China im Sicherheitsrat "an der gemeinsamen Haltung beteiligt hat". Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte, Nordkorea habe zuletzt Truppenübungen von "beispielloser Intensität" durchgeführt. Dazu seien U-Boote, Kampfjets und Spezialeinheiten mobilisiert worden. Nordkorea sieht das jährliche Manöver der USA und Südkoreas als Provokation. Die Reaktion sei stets die gleiche: eigene Manöver und eine martialische Hasssprache.

 By VL/ Michael Oehme

Freitag, 1. März 2013

Michael Oehme: Wikileaks-Informant Manning gesteht

 

Der wegen Geheimverrates angeklagte US-Soldat Bradley Manning hat zugegeben, der Enthüllungsplattform Wikileaks tausende Dokumente übergeben zu haben. Er habe damit eine öffentliche Debatte über die amerikanische Diplomatie und Verteidigungspolitik auslösen wollen. Das sagte der 25-Jährige bei einer Anhörung vor dem Militärgericht in Fort Meade, Maryland. Manning las eine lange Erklärung vor, um die Beweggründe für seine Taten zu erklären. Er habe den Vereinigten Staaten nicht schaden wollen.

Dem ehemaligen Geheimdienst-Analysten der US-Armee wird vorgeworfen, während seiner Stationierung im Irak Wikileaks mit 700.000 größtenteils geheimen Dokumenten versorgt zu haben. Darunter waren sowohl Videos von Luftangriffen im Irak und in Afghanistan, auf denen das Militär Zivilisten tötete, als auch Berichte über Gefangene in Guantánamo und rund eine Viertelmillion Depeschen von amerikanischen Diplomaten.

Mit dem Teilgeständnis erhoffe er sich eine geringere Haftstrafe erzielen zu können, sagten Beobachter. Die Richterin erkannte die Geständnisse an. Für jeden gestandenen Anklagepunkt drohen ihm etwa zwei Jahre Haft. Wegen der anderen, schwereren Vergehen könnte er zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden. Die Ankläger kündigten an, dass sie an ihren Punkten festhalten wollen.

Die Anklage macht geltend, es gebe erdrückende Beweise, dass Manning "konstant, bewusst und methodisch" interne Dokumente aus regierungseigenen Computern gezogen und dann weitergegeben habe. US-Medien sprechen vom schwersten Fall von Geheimnisverrat in der amerikanischen Geschichte. Antikriegsaktivisten und Bürgerrechtler loben Manning jedoch für seine Taten.

By VL/ Michael Oehme