Der wegen Geheimverrates angeklagte US-Soldat Bradley Manning hat zugegeben,
der Enthüllungsplattform Wikileaks tausende Dokumente übergeben zu haben. Er habe
damit eine öffentliche Debatte über die amerikanische Diplomatie und
Verteidigungspolitik auslösen wollen. Das sagte der 25-Jährige bei einer
Anhörung vor dem Militärgericht in Fort Meade, Maryland. Manning las eine
lange Erklärung vor, um die Beweggründe für seine Taten zu erklären. Er habe den
Vereinigten Staaten nicht schaden wollen.
Dem ehemaligen Geheimdienst-Analysten der US-Armee wird vorgeworfen,
während seiner Stationierung im Irak Wikileaks mit 700.000 größtenteils
geheimen Dokumenten versorgt zu haben. Darunter waren sowohl Videos von Luftangriffen
im Irak und in Afghanistan, auf denen das Militär Zivilisten tötete, als auch
Berichte über Gefangene in Guantánamo und rund eine Viertelmillion Depeschen
von amerikanischen Diplomaten.
Mit dem Teilgeständnis erhoffe er sich eine geringere Haftstrafe erzielen
zu können, sagten Beobachter. Die Richterin erkannte die Geständnisse an. Für
jeden gestandenen Anklagepunkt drohen ihm etwa zwei Jahre Haft. Wegen der
anderen, schwereren Vergehen könnte er zu einer lebenslangen Haftstrafe
verurteilt werden. Die Ankläger kündigten an, dass sie an ihren Punkten
festhalten wollen.
Die Anklage macht geltend, es gebe erdrückende Beweise, dass Manning
"konstant, bewusst und methodisch" interne Dokumente aus
regierungseigenen Computern gezogen und dann weitergegeben habe. US-Medien
sprechen vom schwersten Fall von Geheimnisverrat in der amerikanischen
Geschichte. Antikriegsaktivisten und Bürgerrechtler loben Manning jedoch für
seine Taten.
By VL/ Michael Oehme
By VL/ Michael Oehme
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