Dienstag, 25. Juni 2013

Michael Oehme: Die spektakuläre Flucht eines Whistleblowers

Nach tagelangem Rätselraten hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Aufenthalt des US-Geheimdienstspezialisten Edward Snowden in Moskau bestätigt. Der sogenannte Whistleblower, der am Wochenende aus Hongkong nach Moskau geflohen war, hatte in den vergangenen Wochen umfangreiche Datensammlungen amerikanischer und britischer Dienste öffentlich gemacht. Dies sorgte für Spannungen zwischen den beteiligten Großmächten USA, Russland und China.

Jetzt ist er ausgerechnet in Russland: "Herr Snowden ist tatsächlich in Moskau. Für uns war das eine echte Überraschung", sagte Putin am Dienstag bei einem Besuch in Finnland. Der von den USA weltweit gesuchte Informant halte sich im Transitbereich des internationalen Flughafens Scheremetjewo auf. Es blieb unklar, wohin Snowden weiterreisen will. Putin betonte, ihm drohe keine Auslieferung an die USA, da kein entsprechendes Auslieferungsabkommen existiert.  Der Präsident wies zugleich Anschuldigungen zurück, Russland verhelfe einem Verräter von Staatsgeheimnissen zur Flucht.

In Moskau war zuvor die Information gestreut worden, Snowden wolle über Kuba nach Ecuador reisen, wo er Asyl beantragt hat. Allerdings sei er auch am Dienstag nicht an Bord des Flugzeugs nach Havanna gewesen, zitierte die Staatsagentur RIA Nowosti einen Mitarbeiter des Flughafens. "Er kam als Transitpassagier an, und dafür braucht er kein Visum oder andere Dokumente", betonte Putin in Helsinki. Die russische Staatsgrenze habe der 30-Jährige nicht überschritten. Er halte sich weiter in dieser freien Zone auf.

Unterdessen gab der Whistleblower neue Details in dem Spionage-Thriller preis. Er habe sich nur in den US-Geheimdienst NSA eingeschlichen, um dessen Schnüffeleien im Internet aufzudecken, sagte Snowden der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" zufolge. Allein aus diesem Grund habe er den Job als IT-Techniker bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton angenommen, die im NSA-Auftrag an der Internet-Überwachung beteiligt war. Die USA suchen Snowden wegen Geheimnisverrats. Seine spektakuläre Flucht sorgt für erheblichen politischen Wirbel. Das Weiße Haus forderte Moskau zur Auslieferung des Flüchtigen auf.
Nach Angaben der "South China Morning Post", die nach und nach Teile ihres Interviews vom 12. Juni veröffentlicht, plant der 30-Jährige weitere Enthüllungen über Schnüffeleien der USA. Vorher wolle er das Material aber noch weiter sichten.

By VL/ Michael Oehme

Freitag, 21. Juni 2013

Michael Oehme: Internet - Reputation - das große Zukunftsthema ist „Heute“


Das eigene gesellschaftliche Ansehen, die Reputation, wird in der heutigen Zeit maßgeblich durch die eigene Darstellung durch sich selbst und von Dritten im Internet beeinflusst. Ob im privaten Bereich oder geschäftlich, jeder versucht über den anderen im Internet möglichst viele Angaben zu erhalten, um sein Gegenüber einzuschätzen. Das könnte doch so schön sein! Doch leider ist diese Vorstellung utopisch, denn wer glaubt hier herrscht „Friede, Freude, Eierkuchen“, muss erfahren, dass diese Onlinebühne hart umkämpft wird. Problematisch wird es besonders dann, wenn falsche Informationen oder auch nur die Angabe des eigenen Namens in einem negativen Zusammenhang zu privaten oder geschäftlichen Reputationsverlust führen, die Folgen sind im Vorfeld nicht abzusehe

Dank Internet immer im Bilde!

Bevor man mit einer anderen Person oder einem Unternehmen privat oder geschäftlich eine Beziehung eingeht, möchte ein jeder wissen, wer der andere ist. Ist er seriös, worin erfolgreich oder hat er sich etwas zu Schulden kommen lassen? Können Einträge im Internet nähere Auskunft über die Art und Weise des Verhaltens geben? Namen des Gesuchten eingeben, googlen, loslegen und schauen was denn so alles gefunden wird. Natürlich hilft dabei auch die sogenannte „Auto-Complete Funktion" die bei Google während der Eingabe eines Suchbegriffes bereits anderweitig häufig gesuchte Begriffe ergänzt. Diese bringt zum Vorschein, was andere bereits als Suchbegriff eingegeben haben.

Ein eigenes Bild machen, ist das durch Auto-Complete möglich?

Diese an sich hilfreiche Funktion ist führt sicher wie an der Hand von Mutter durch die Suche, aber wird dann problematisch, wenn im Zusammenhang mit der eigenen Eingabe eines Suchbegriffes Namen und Begriffe erscheinen, die negativ besetzt sind und eine Abschreckungswirkung besitzen.
Bekanntester Fall war der von Bettina Wulff, der Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Gab man dort den Namen ein, erschienen Begriffe aus den sogenannten „Rotlichtmillieu", die tatsächlich mit Frau Wulff nichts zu tun hatten.
Es war einfach so, dass, auf Grund falscher Gerüchte, viele Menschen genau diese Begriffe gemeinsam eingaben.

Die Rechtsprechung hat reagiert

Nunmehr hat der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung vom 14.05.2013 ein Grundsatzurteil zu dieser sogenannten „Auto-Complete Funktion" der Suchmaschine Google getroffen. Danach war Google nach Kenntnis eines persönlichkeitsrechtsverletzenden Begriffes bei Eingabe des Namens des Betroffenen verpflichtet, weiter zukünftige Verletzungen zu verhindern.
Dies bedeutet nichts weiteres, als die Abkehr von der ursprünglich von Google vertretenen Ansicht, Google selbst sei nicht für das verantwortlich, was Nutzer der Suchmaschine während der Benutzung an Begriffen eingeben.
Das Urteil in (Aktenzeichen: VI ZR 269/12) schlug hohe Wellen und war auch Gegenstand der öffentlichen Berichterstattung.

Was bedeutet das Google-Urteil nun für ähnliche Konstellationen? 

Zukünftig müssen Forenbetreiber oder anderweitige Plattformen im Internet damit rechnen, dass Sie - im Gegensatz zu vorherigen Situationen - für persönlichkeitsrechtsverletzende Sinnzusammenhänge in die Haftung genommen werden können, wenn Sie Kenntnis davon haben.

Verantwortungsübernahme wird Pflicht

Während ursprünglich immer argumentiert werden konnte, dass man lediglich die Plattform zur Verfügung stellt, auf der Dritte eigenverantwortlich tätig sind, so ist  bereits das zur Verfügung stellen der Plattform problematisch, wenn zumutbare Kenntnis dafür vorliegt, dass Verletzungen von Persönlichkeitsrechten stattfinden.
So könnte es zukünftig sein, dass in Diskussionsforen Beleidigungen oder falsche Beschuldigungen endlich wirksam bekämpft werden können.
Unrichtige oder unvollständige Sinnzusammenhänge führten und führen tausendfach dazu, dass bei seriös arbeitenden Unternehmen und Privatpersonen Aufträge nicht zustande kommen, weil ein potentieller Kunde vor Abschluss eines Vertrages regelmäßig bei Google sucht.
Dabei teilt der Bundesgerichtshof (BHG) wörtlich mit, dass die Suchmaschine Google mit dem von ihr geschaffenen Computerprogramm das Nutzerverhalten ausgewertet und den Benutzern der Suchmaschine die entsprechenden Vorschläge unterbreitet.
Die Verknüpferin der Begriffe werden von der Suchmaschine und nicht von einem Dritten hergestellt.

Allerdings machte der BGH auch folgendes klar:

„Den Betreiber einer Internet-Suchmaschine trifft deshalb grundsätzlich erst dann eine Prüfungspflicht, wenn er Kenntnis von der Rechtsverletzung erlangt. Weist ein Betroffener einer Internet-Suchmaschine auf eine rechtswidrige Verletzung seines Persönlichkeitsrechts hin, wird der Betreiber der Suchmaschine verpflichtet, zukünftig derartige Verletzungen zu verhindern."

Was bedeutet dies für den Einzelnen?
Jeder der sich im Internet verunglimpft oder geschädigt fühlt, sollte nunmehr den Suchmaschinenbetreiber auf diese Verletzung hinweisen und darauf, dass nach erfolgtem Hinweis auf eine nachweisbar und richtige Persönlichkeitsverletzung hier eine Löschung zu erfolgen hat.
Rechtsanwalt Dr. Schulte, Bankkaufmann und Seniorpartner der auf IT-Recht und Onlinereputation spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei Dr. Schulte und Partner beschäftigt sich seit Jahren mit dieser Problematik und stellt fest:

„Die Google-Entscheidung des Bundesgerichtshofs kommt nicht überraschend. Sie spiegelt die derzeitige Tendenz der überhandnehmenden Persönlichkeitsrechtsverletzungen im Internet wieder. Vielfach rate ich Mandanten, zur Konsolidierung ihrer Geschäftsbeziehungen stetig sich selbst zu überwachen und im Bedarfsfall schnell und umfassend zu reagieren.

Nur so können Verletzungen des eigenen Persönlichkeitsrechts dauerhaft verhindert werden."

Mittwoch, 19. Juni 2013

Michael Oehme: Mr. President in Berlin



Kurz nach acht Uhr am Dienstagabend waren der Präsident und seine Familie auf dem militärische Teil des Flughafens Tegel gelandet. An diesem Mittwochmorgen wurde Barack Obama im Schloss Bellevue durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck in Empfang genommen. Nationalhymnen, Abschreiten der Ehrenformation, Eintrag ins Gästebuch des Bundespräsidialamtes. Gegen elf Uhr traf Obama im Bundeskanzleramt ein. Gute eineinhalb Stunden sprachen sie im Kreis der Delegationen. Deutscherseits war Außenminister Guido Westerwelle dabei, Botschafter und zuständige Fachbeamte der beiden Regierungschefs. Afghanistan, Syrien, die Pläne eines Freihandelsabkommens waren die Themen - neben den Bekundungen der deutsch-amerikanischen Freundschaft.
Natürlich ging es um die Kontrollen des Internets und weiterer Kommunikationsformen durch amerikanische Sicherheitsbehörden. „Das Internet ist für uns alle Neuland, und es ermöglicht auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung natürlich, mit völlig neuen Möglichkeiten und völlig neuen Herangehensweisen unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen“, sagte Frau Merkel. Obama nickte. Ausführlich wurde darüber gesprochen, versicherten die beiden Regierungschefs, und ihre Bemerkungen ließen erkennen, dass das nicht nur einvernehmlich geschehen war. Sicherheit von Menschen und Staaten einerseits und andererseits Freiheit und Fernmeldegeheimnis waren die Antipoden dieses Teils des Gesprächs gewesen.

Was folgte, war die Sichtweise des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Seit der Übernahme des Amtes als deren Präsident sei er für die Sicherheit des amerikanischen Volkes verantwortlich. Von den Anschlägen des 11. September 2001 sprach er, damit deutlich machend, welch tiefen Schnitt diese auch für die amerikanische Innenpolitik hinterlassen hatten. Er habe die Arbeit der Nachrichtendienste umstrukturiert. Für intensivere Eingriffe seien die Erlaubnisse der Gerichte erforderlich.

Obamas Gattin Michelle, die Töchter Malia und Sasha, überraschend auch seine Schwester Auma, besichtigten derweil den längst als Park gepflegten Todesstreifen, die Gedenkstätte Deutsche Teilung, die wieder aufgebaute Versöhnungskapelle und das Holocaust-Mahnmahl. 

Quelle: SPON

Sonntag, 16. Juni 2013

Michael Oehme: Gleiches Internet für alle?


Die Konditionen im WWW sollen bald für alle Menschen, unabhängig von ihrem Anbieter, gleich sein: Internetbetreiber sollen künftig alle Netzangebote gleich schnell, zu gleichen Preisen und in gleicher Qualität durch ihre Netze leiten müssen. Mit einer entsprechenden Verordnung will Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die sogenannte Netzneutralität, also die Gleichbehandlung von Datenströmen im Internet, festschreiben.

Röslers Pläne stehen jedoch im Widerspruch zum Vorhaben der Deutsche Telekom, in bestimmten Tarifen die Surfgeschwindigkeit im Netz zu drosseln, sobald ein Vielsurfer ein bestimmtes Datenvolumen überschritten hat - wer weiterhin schneller surfen will, müsste dann einen Aufschlag zahlen. Zwar will der ehemalige Monopolist nach heftiger Kritik von Kunden, Internetaktivisten und Politikern die Geschwindigkeit inzwischen nicht mehr ganz so stark drosseln wie ursprünglich geplant. Röslers Verordnung würde aber jede Art von Drosselung unterbinden. Die Telekom hatte ihre Surf-Bremse immer damit begründet, dass die wegen des rasant steigenden Datenverkehrs notwendigen Investitionen dann etwas besser finanzierbar seien.

„Netzbetreiber dürfen eigene Inhalte oder Anwendungen von bestimmten Drittanbietern grundsätzlich nicht bevorzugt übermitteln.“, so Röslers Sprecher. Das würde dann für alle Internetbetreiber gelten, nicht nur für die Telekom. Verstößt ein Unternehmen gegen die Vorschriften zur Netzneutralität, könnte die Bundesnetzagentur einschreiten und die Internetpraxis der Firma untersagen.

Montag, 10. Juni 2013

Michael Oehme: Druck auf Steuerhinterzieher führt zu mehr Selbstanzeigen

Der Kauf von Daten-CDs, der Offshore-Skandal und zuletzt der Fall Uli Hoeneß: Der Druck auf Steuerbetrüger ist hoch wie nie. Finanzbehörden der norddeutschen Bundesländer verzeichnen laut "NDR" nun einen starken Anstieg der Selbstanzeigen wegen Steuerbetrugs. So liegen in Schleswig-Holstein schon jetzt mehr Anzeigen vor als im gesamten Jahr 2012.  Als Grund für den Anstieg gelten die Enthüllungen über das Steuerdaten-Leck "Offshore-Leaks" sowie über den Fall Uli Hoeneß. Viele europäische Staaten versuchen derzeit, weitere Steueroasen zu schließen. Geplant ist etwa ein automatischer Abgleich von Bankdaten. Schweizer Banken haben bereits damit begonnen, deutsche Steuerhinterzieher hinauszuwerfen. Die Zahl der Selbstanzeigen scheint einige Behörden allerdings zu belasten. Sie scheinen mit der Bearbeitung nicht mehr hinterher zu kommen.

Freitag, 7. Juni 2013

Michael Oehme: Die Suche nach der idealen Alge




Die erfolgreiche kontinuierliche Züchtung von Algen in Reinalgenzuchtanlagen Standort   Niedersachsen, ermöglichen den wachsenden Algenmarkt von Deutschland aus zu beliefern
Ist der der Durchbruch für die technisch hocheffiziente Industrieproduktion von Algen in Deutschland gelungen? Tatsächlich hat man ideale Kulturalgen, die extrem effizient die Sonnenenergie in Biomasse umwandeln oder in die Fett- und Ölproduktion stecken, und die zugleich extrem schnell wachsen und robust genug sind, durch klassische Züchtung bisher nicht gefunden.
Darin steckt die Hoffnung, die man aus Erfahrungen etwa mit der Penicillin-Gewinnung aus Pilzen gewonnen hat; Innerhalb von fünfzig Jahren ist deren Produktivität um das Fünftausendfache gestiegen. Die Firma Novagreen und die Energiestrategen GmbH planen und verwirklichen die Züchtung der Reinalgenzuchtanlagen in industrieller Modulbauweise. In Schlauch-Inkubatoren, die in größeren Anlagen eingesetzt werden und erfolgsversprechend für eine optimale Züchtung geeignet sind, ist ein weiterer Teil dieser ökonomisch anspruchsvollen Wegstrecke zurückgelegt. Und eben diese Systeme haben einen entscheidenden  Vorteil, dass man neben Öl aus den Algenzellen oder Biomasse für die Ethanolproduktion zusätzlich hochwertige „Nebenprodukte“ weitgehend kontaminationsfrei erzeugen kann.
Kraftpaket Alge - Was steckt in den Algen?
Algen enthalten weit mehr als tausend organische Substanzen, die meisten davon in jeweils kleinen Anteilen - verglichen mit anderen Pflanzen jedoch immer noch hoch konzentriert. Sie bestehen aus einer Komposition folgender Inhaltsstoffe:
Bis zu 70 Prozent hochwertiges Eiweiß mit dem kompletten Spektrum an essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren. Sie übertreffen sogar Fleisch, Milch und Eier im Proteingehalt.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Michael Oehme: WWW herrscht nicht in allen Köpfen



Das Thema Versicherung schieben vor allem jüngere Leute gern einmal vor sich her. Welche Versicherungen brauche ich überhaupt? Wie viel kostet mich eine Versicherung? Lohnt sich eine Versicherung? Versicherungen sind ein wichtiges und komplexes Thema. Daher sind gerade junge Menschen auf eine transparente, vertrauenswürdige und verständliche Erklärung angewiesen. Laut einer Studie der YouGow schießen junge Kunden unter 35 Jahre direkt nach ihrem Besuch bei einem Versicherungsvermittler einen Vertrag ab. Davon beachtliche 61 Prozent beVim Berater selbst und 39 Prozent an anderer Stelle. Hier wird also die Wichtigkeit und der Einfluss einer „realen“ Person, eines „realen“ Beraters bewiesen. Das Internet ist eben doch nicht alles. Nichtsdestotrotz sind andere Informationsquellen wie Internetangebote von Versicherern und Vermittlern auch gut aufgestellt. Vergleichportale wie Check24 oder finanzscout24 stehen in der Gunst der Kunden relativ weit oben. Überraschenderweise ist Google nicht beliebt wenn es um Versicherungen geht. Google empfinden sie als einen gewöhnlichen Vergleichsrechner. Bei den Versicherungsunternehmen schnitten HUK24 und CosmosDirekt, begünstigt durch ihren hohen Bekanntheitsgrad, besonders gut ab.  Nur die Hälfte der Versicherer setzten mobile Anwendungen via Apps ein, da es schwer scheint wirklich nützliche Elemente für den Endkunden mit ein zu binden. Eine größere Bedeutung haben hingegen mobile Apps für Versicherer zur Kommunikation mit ihren Maklern. Dadurch können sich Maklerbetreuer schnell Auskunft zum Antragsschluss geben – ohne aufwändige Fragen im Innendienst.
By VL/ Michael Oehme

Dienstag, 4. Juni 2013

Michael Oehme: Wie ein Held als Verräter bestraft wird



Die Anklage gegen Bradley Manning wiegt schwer und überzogen. Sie lautet „Unterstützung des Feindes“ und kann im US-Militär mit dem Tod bestraft werden. Um sein Leben muss der junge Obergefreite und mutmaßliche Informant der Enthüllungsplattform Wikileaks anscheinend nicht mehr bangen. Doch die Regierung fühlt sich nach wie vor auf die Füße getreten und spricht vom schlimmsten Geheimnisverrat der US-Geschichte. Doch einige schlaue Amerikaner glauben nicht alles, was ihnen die Regierung erzählt und preisen die Datenweitergabe als Akt der Transparenz. 
So wird ein Mann bestraft, der die Wahrheit enthüllt hat: Bradley Manning, ein zierlicher Mann mit Brille, sitzt seit mehr als drei Jahren in US-Militärhaft. Seine Wärter gingen zeitweise so hart mit ihm um, dass der UN-Beauftragte gegen Folter wegen unmenschlicher Behandlung protestierte. Er habe sich mitunter, klagte Manning, wie ein Tier im Käfig gefühlt. Ein Tier in einem fensterlosen Raum. Anfangs habe man ihm die Brille weggenommen, ohne die er nichts sehen konnte. Auch sei er gezwungen worden, jeden Abend nackt vor Gefängniswärtern strammzustehen. So sehen Opfer des brutalen, amerikanischen Staatsapparates aus. Nach seiner Festnahme im Mai 2010 im Irak wurde er zwei Monate in Kuwait festgehalten. Danach kam er für neun Monate in ein Militärgefängnis in Quantico.
In dem heute beginnenden Prozess um den wohl spektakulärsten Geheimnisverrat in der US-Geschichte geht es nicht so sehr um Schuld oder Unschuld. Manning hat bereits vor Monaten gestanden, während seiner Stationierung als Analyst im Irak Hunderttausende teils sehr vertrauliche Dokumente aus der Geheimdienst-Datenbank gezogen und Wikileaks von Julian Assange zugespielt zu haben. Darunter 250 000 Depeschen aus US-Botschaften, deren Veröffentlichung im November 2010 die Weltdiplomatie erschütterte. Oder rund 490 000 US-Militärdokumente über die Kriege in Afghanistan und Irak, die schreckliche Details der Einsätze und Gräueltaten der Amerikaner aufzeigten. Der frühere Nachrichtenanalyst der US-Armee wurde schließlich im April 2010 in Bagdad festgenommen.. Darunter war das Video eines Luftangriffs, auf dem zu sehen ist, wie US-Piloten im Irak Zivilisten töteten. Dazu gehörten auch Berichte über die Behandlung von Guantanamo-Häftlingen und zahllose Depeschen von US-Diplomaten an das Washingtoner Außenministerium.

Der Prozess wird sich darum drehen, ob der 25-jährige Soldat seinem Land geschadet hat. Die Ankläger müssten unzweifellos beweisen, dass Manning mit voller Absicht der USA schwere Nachteile einbringen wollte – oder anderen Nationen beziehungsweise den Gegnern wichtige Vorteile. Dabei hoffen sie nach Medienberichten etwa auf die Aussage eines Mitgliedes des Elite-Teams, das im Mai 2011 das Haus des Terrorchefs Osama bin Laden stürmte. In dessen Zimmer sollen bei Wikileaks publizierte Geheimdokumente gefunden worden sein. Nach der Logik der Regierung könnte man demnach auch die „New York Times“ anklagen, Informationen an den Feind gegeben zu haben – für den Fall, bin Laden hätte eine Ausgabe der Zeitung mit den 'Wikileaks'-Veröffentlichungen gehabt.

Manning bestreitet die bewusste Hilfe des Feindes vehement. Er habe lediglich eine „öffentliche Debatte“ über die amerikanische Außen- und Verteidigungspolitik lostreten wollen.
"Ich wollte etwas tun, um ein reines Gewissen zu haben." Für Antikriegsaktivisten und Bürgerrechtler ist er ein Held, weil er das wahre Ausmaß der Militäreinsätze und den weltweit massiven Einfluss der US-Diplomatie transparent gemacht habe. Auch für Daniel Ellsberg ist Bradley Manning ein amerikanischer Held, der sich wie kein anderer für die Meinungsfreiheit in den USA eingesetzt hat. Ellsberg spricht aus Erfahrung. Der 82-jährige ist gewissermaßen der Vater der modernen Whistle-blower (wörtlich: Verpfeifer), seit er Anfang der 70er Jahre die "Pentagon-Papiere" an die Öffentlichkeit gebracht hat. Daraus erfuhren die Amerikaner, dass ihre Präsidenten sie getäuscht hatten, als sie behaupteten, der Krieg diene der Sicherung der Demokratie in Südvietnam. Nach der Veröffentlichung stellten Sicherheitsbehörden Ellsberg nach. Ellsberg ist am Wochenende mit einigen hundert anderen Demonstranten dort hingekommen, um Solidarität zu demonstrieren - mit dem 25 Jahre alten US-Soldaten Manning, der die Wikileaks-Affäre ausgelöst hat. Mannings Freunde preisen die Weitergabe der Daten als notwendigen Akt der Transparenz.
Last but not least: Was ist eigentlich aus Barack Obama geworden? Noch im Wahlkampf 2008 hatte Obama sich als Verfechter von Transparenz und, ja, auch von Geheimnisverrat inszeniert, sollte dieser der Aufdeckung von Missständen dienen. Und nun? In Sachen Manning jedenfalls hat der Präsident sein Urteil offenbar bereits gefällt: "Er hat das Gesetz gebrochen."

By Valerie September

Montag, 3. Juni 2013

Michael Oehme: Industriell gezüchtete Algen erobern den Weltmarkt




Algen gehören zu den ältesten pflanzlichen Organismen – Forschung, Entwicklung und Innovation – Algen bieten unsagbares Potenzial
Das Geschäft boomt: Weltweit werden mehr als neun Millionen Tonnen Algen geerntet. Alleine die 400.000 Tonnen Nori (Rotalgen), die vor allem für die Zubereitung von Sushi-Röllchen verwendet werden, bringen einen jährlichen Marktwert von 1,8 Milliarden US-Dollar. Deutschland hat freie Fläche und das Know-How, so entstehen in Bassum und Essen in Niedersachsen Reinalgenzuchtanlagen, die in industrieller Modulbauweise die  Algenzucht für den internationalen Markt betreiben. Die Algen werden in geschlossenen Schlauch-Inkubatoren für die hohen Anforderungen des Marktes produziert. Selbst als regenerative Quelle für Energie und als Wertstoff ist die Alge hochgeschätzt. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen werden aktuell Fragen der Ökologie und Ökonomie im Bereich Umweltschutz, erneuerbarer Energien von Seiten der Technik und der Marktentwicklung diskutiert. Projektentwicklung und Vermarktung werden von Firmen wie der Novagreen in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Energiestrategen GmbH von Deutschland aus umgesetzt und ausgebaut.
Algen als Delikatesse
Algen als Nahrung, Nahrungsergänzungsmittel, Bestandteil von etlichen Nahrungsprodukten und Algen sind Beispielsweise in den asiatischen Ländern nicht vom Speiseplan weg zu denken. Somit wundert es nicht, dass die Haupterzeuger in Asien China, Japan, die Philippinen und Korea, in Nordamerika vor allem Kalifornien und in Europa die Bretagne sind. Tange gelten in Ostasien als wertvolle Ergänzung zu Reis- und Fleischgerichten. Sie sorgen für ausreichend Vitamine und Mineralstoffe und eine Extraportion Eiweiß. Braunalgen sind als Geschmacksverstärker in Suppen und Soßen zu finden, werden getrocknet als Knabberzeug oder gezuckert als Süßigkeit verspeist. Die Rotalgen sind vor allem als dunkle Umhüllung von Sushi bekannt.
Algenverzehr in Deutschland
Andere Länder andere Sitten, aber auch in Deutschland haben die Algen als Nahrungsmittel einzug gehalten. Nicht nur seit sich Sushi in Deutschland zur absoluten Trend-Speise entwickelt hat, sind Algen auch hierzulande als Nahrungsmittel hoffähig geworden. Algen in Brot oder Joghurt, Algenwein oder Algenkräcker sind für europäische Mägen im Allgemeinen keine Appetitanreger. Trotzdem essen wir ständig Algen, ohne es zu wissen. Aus den Phykokolloiden lassen sich Verdickungs- und Bindemittel sowie Stabilisatoren gewinnen. Die bekanntesten sind die Alginate aus Braunalgen sowie Agar und Carrageen aus Rotalgen.
Sie kommen in fast jedem aufbereiteten Nahrungsmittel vor: Als Bindemittel in Puddings, Eiscreme und Joghurts sorgen sie für die nötige Konsistenz, als Stabilisator in Margarine und Frischkäse verhindern sie, dass sich Flüssigkeit abscheidet. Seit der BSE-Krise setzen sich die pflanzlichen Geliermittel auch immer mehr gegen die tierische Gelatine durch.