Freitag, 7. Juni 2013

Michael Oehme: Die Suche nach der idealen Alge




Die erfolgreiche kontinuierliche Züchtung von Algen in Reinalgenzuchtanlagen Standort   Niedersachsen, ermöglichen den wachsenden Algenmarkt von Deutschland aus zu beliefern
Ist der der Durchbruch für die technisch hocheffiziente Industrieproduktion von Algen in Deutschland gelungen? Tatsächlich hat man ideale Kulturalgen, die extrem effizient die Sonnenenergie in Biomasse umwandeln oder in die Fett- und Ölproduktion stecken, und die zugleich extrem schnell wachsen und robust genug sind, durch klassische Züchtung bisher nicht gefunden.
Darin steckt die Hoffnung, die man aus Erfahrungen etwa mit der Penicillin-Gewinnung aus Pilzen gewonnen hat; Innerhalb von fünfzig Jahren ist deren Produktivität um das Fünftausendfache gestiegen. Die Firma Novagreen und die Energiestrategen GmbH planen und verwirklichen die Züchtung der Reinalgenzuchtanlagen in industrieller Modulbauweise. In Schlauch-Inkubatoren, die in größeren Anlagen eingesetzt werden und erfolgsversprechend für eine optimale Züchtung geeignet sind, ist ein weiterer Teil dieser ökonomisch anspruchsvollen Wegstrecke zurückgelegt. Und eben diese Systeme haben einen entscheidenden  Vorteil, dass man neben Öl aus den Algenzellen oder Biomasse für die Ethanolproduktion zusätzlich hochwertige „Nebenprodukte“ weitgehend kontaminationsfrei erzeugen kann.
Kraftpaket Alge - Was steckt in den Algen?
Algen enthalten weit mehr als tausend organische Substanzen, die meisten davon in jeweils kleinen Anteilen - verglichen mit anderen Pflanzen jedoch immer noch hoch konzentriert. Sie bestehen aus einer Komposition folgender Inhaltsstoffe:
Bis zu 70 Prozent hochwertiges Eiweiß mit dem kompletten Spektrum an essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren. Sie übertreffen sogar Fleisch, Milch und Eier im Proteingehalt.

Kohlenhydrate, insbesondere hochmolekulare und komplex zusammengesetzte Polysaccharide (Zuckermoleküle).
Wussten Sie schon über Algen, dass…
  • 75% des jährlichen Pflanzenwachstums unserer Erde einnehmen?
  • bis zu 90% der gesamten Sauerstoffproduktion unseres Planeten liefern?
  • 80% der Nahrungsmenge für die gesamte Weltbevölkerung liefern könnten?
  • das Meerwasser filtern, und somit den Reichtum des Meeres 100 - 1000fach konzentrieren können?
  • weit über 80 gesundheitsfördernde Elemente in sich tragen?
  • kein anderes Naturprodukt so reich an Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäure ist, wie die Algen?
  • kleinste Algen nur aus einer Zelle bestehen, und Großtangalgen über 100 Meter lang werden können?
  • keine Wurzeln und Blätter haben, und keine Früchte und Blüten tragen?
  • das Meer ca. 70 % der Erdoberfläche einnimmt?
  • das Sauerstoff-Stickstoff-Verhältnis der Luft 21:79 beträgt, dass des Meerwassers jedoch 35:65? Also enthält Wasser relativ sehr viel mehr Sauerstoff als Luft!
Ganz erstaunlich ist die Produktivität der Alge. Wie keine andere Pflanze schafft sie es, Nährstoffe in kürzester Zeit in Biomasse umzusetzen. Sie beansprucht weniger Fläche zur Eiweißproduktion als jedes andere Lebewesen, Während Algen pro Hektar und Jahr etwa 50 Tonnen Eiweiß abwerfen, sind es beim Weizen nur 0,8 Tonnen und beim Rindfleisch sogar nur 0,16. Theoretisch sind Algen demnach die idealen Eiweißlieferanten für die Ernährung der Weltbevölkerung.
Algenfarmer gesucht!
Doch wird der Algenbratling das Rinderfilet tatsächlich eines Tages vom Speiseplan verdrängen? Wo sind sie, die Algenfarmer und ihre Produkte? Warum haben Algen nicht schon längst Äcker und Viehweiden verdrängt? Ist es nicht mehr als eine schöne Illusion vom leicht verfügbaren nachwachsenden Rohstoff, der ganz nebenbei noch das Treibhausgas Kohlendioxid bindet?
Wolfgang Seliger Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft Energiestrategen GmbH: „Die ersten Reinalgenzuchtanlagen stehen in Bassum und Essen in Niedersachsen im Kreis Cloppenburg in einem geschlossenen Schlauch-Inkubator-System in Gewächshäusern. Der Markt für Reinalgen wartet und ist bereit, die Marktfähigkeit wird durch Firmen wie die Novagreen und Energiestrategen GmbH verwirklicht. Die Nachfrage der Alge wird die Produktionskapazität in den nächsten Jahren um ein vielfaches übersteigen. Die Mikroalgenbranche hat in nur 30 Jahren deutlich quantitativ als auch in dem Umfang der Produktpalette expandiert bzw. diversifiziert. In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts wurden weltweit Mikroalgen im Umfang von etwa 5.000 t TM/a für den Biomassemarkt produziert mit einem entsprechenden Umsatz (ohne Verarbeitungsprodukte} von 1,25 Mrd. US$. Heute werden schätzungsweise allein 5.000 t TM/a von der Mikroalgenart Chlorella bzw. 12.000 t TM/a Spirulina produziert. Allein in den drei Marktsegmenten „Ernährung", „Futter", „Kosmetika" werden derzeit weltweit jährlich zirka 35.000 t TM verarbeitet, Tendenz steigend.“
V.i.S.d.P.:
Wolfgang Seliger
Geschäftsführer /Managing Director
Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich

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