Kurz nach acht
Uhr am Dienstagabend waren der Präsident und seine Familie auf dem militärische
Teil des Flughafens Tegel gelandet. An diesem Mittwochmorgen wurde Barack Obama
im Schloss Bellevue durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck in Empfang
genommen. Nationalhymnen, Abschreiten der Ehrenformation, Eintrag ins Gästebuch
des Bundespräsidialamtes. Gegen elf Uhr traf Obama im Bundeskanzleramt ein.
Gute eineinhalb Stunden sprachen sie im Kreis der Delegationen. Deutscherseits
war Außenminister Guido Westerwelle
dabei, Botschafter und zuständige Fachbeamte der beiden Regierungschefs.
Afghanistan, Syrien, die Pläne eines Freihandelsabkommens waren die Themen -
neben den Bekundungen der deutsch-amerikanischen Freundschaft.
Natürlich ging
es um die Kontrollen des Internets und weiterer Kommunikationsformen durch
amerikanische Sicherheitsbehörden. „Das Internet ist für uns alle Neuland, und
es ermöglicht auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung
natürlich, mit völlig neuen Möglichkeiten und völlig neuen Herangehensweisen
unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen“, sagte Frau Merkel. Obama nickte.
Ausführlich wurde darüber gesprochen, versicherten die beiden Regierungschefs,
und ihre Bemerkungen ließen erkennen, dass das nicht nur einvernehmlich
geschehen war. Sicherheit von Menschen und Staaten einerseits und andererseits
Freiheit und Fernmeldegeheimnis waren die Antipoden dieses Teils des Gesprächs
gewesen.
Was folgte, war
die Sichtweise des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Seit der
Übernahme des Amtes als deren Präsident sei er für die Sicherheit des
amerikanischen Volkes verantwortlich. Von den Anschlägen des 11. September 2001
sprach er, damit deutlich machend, welch tiefen Schnitt diese auch für die
amerikanische Innenpolitik hinterlassen hatten. Er habe die Arbeit der
Nachrichtendienste umstrukturiert. Für intensivere Eingriffe seien die
Erlaubnisse der Gerichte erforderlich.
Obamas Gattin
Michelle, die Töchter Malia und Sasha, überraschend auch seine Schwester Auma,
besichtigten derweil den längst als Park gepflegten Todesstreifen, die
Gedenkstätte Deutsche Teilung, die wieder aufgebaute Versöhnungskapelle und das
Holocaust-Mahnmahl.
Quelle: SPON |
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