Sparstrumpf statt Bankkonto
Populismus ist die Sprache der Bildzeitung. Und Sarah
Wagenknecht mit Sicherheit die attraktivste, derzeit bekannteste, deutsche
linke Politikerin. „Insofern ist es aus kommunikativer Sicht absolut richtig,
wenn Frau Wagenknecht die Bildzeitung zur Verbreitung ihrer Weisheiten nutzt“, meint
der erfahrene Kommunikationsberater Michael Oehme. Grund genug, ihre Aussagen
zu hinterfragen.
„Frau Wagenknecht fordert die deutsche Bevölkerung,
vereinfacht gesagt, auf, ihr Geld lieber in den Sparstrumpf zu stecken, als es
zur Bank zu bringen“, so Oehme. Die Kunden würden dann wenigstens nicht mehr
für Bankpleiten haften. Das sei so natürlich nicht richtig, denn bislang habe
das Bankensystem in Deutschland noch immer seine Verantwortung für
Sichteinlagen getragen. Auch für andere Einlagen.
Wagenknecht spiele dabei auf zwei Aspekte an, die man
durchaus zur Kenntnis nehmen sollte: Bankenexzesse und Mini-Zinsen-Politik, so
Oehme. Aber diese Themen seien bekannt und sollten keineswegs dazu führen, den
Kopf in den Sand und das Geld in den Strumpf zu stecken.
Richtig ist, dass die internationalen Geschäftsbanken in
den letzten Jahren Fehler gemacht und hoffentlich daraus gelernt haben. Die
Stichworte dazu: Surprime und Finanzmarkt Krise. Und richtig ist auch: Derzeit
sorgt die Nullzinspolitik der Notenbanken dafür, dass mit einem Bankkonto nicht
einmal der Inflationsausgleich dargestellt werden kann. Das heißt aber auch:
die Unternehmen in Europa können sich vergleichsweise günstig mit Kapital
eindecken, Finanzierungszinsen bei Immobilien sind günstiger als jemals zuvor.
„Natürlich ging es Frau Wagenknecht nur darum, Bankenschelte
zu betreiben und Verunsicherung auszulösen. Nicht darum, Alternativen zu
bieten. Der angestrebte Sozialismus war noch nie ein System, bei dem die
Wechselwirkung der wirtschaftlichen Kräfte unter Nutzung deren Chancen bei
Vermeidung der Risiken genutzt werden“, meint Kommunikationsberater Michael
Oehme.
Die Aufforderung könnte auch ganz anders lauten: Nutzen
Sie die Chancen, die derzeit der Aktienmarkt und der Bereich der Sachwerte
bieten. Es gibt viele Investoren, die an den Börsen prächtig verdienen. Und es
gibt viele, die genau den jetzigen Zeitpunkt nutzen, durch den Erwerb einer
Wohnung zur eigenen Altersversorgung beizutragen. „Aber das passt sicher nicht
ins Weltbild einer Politikerin, die im Alter durch den deutschen Staat
ausreichend versorgt sein wird. Ganz im Gegenteil zur Mehrheit der
Bevölkerung“, so Oehme. Aber das ist wieder eine ganz andere Diskussion.
ein geiler Beitrag! Kann ich nur unterschreiben
AntwortenLöschenMan sollte mal zusammenrechnen, wie viel Kohle der Wagenknecht und ihrem saarländischen Lover zur Verfügung stehen. Und was haben sie bisher dafür geleistet???
AntwortenLöschenNa endlich nimmt mal jemand in den Mund, was vielen auf den Geist. Sarah und ihr Oskar Lafontaine. Seine Leistungen im Saarland zeigen doch, dass die Aussage stimmt, dass die Linken nichts von Ökonomie verstehen.
AntwortenLöschenAufrufe, wie die von Wagenknecht, sind unproduktiv und verunsichern die Bevölkerung nur noch mehr. Die Deutschen sparen - im europäischen und schon gar im internationalen Vergleich - schlicht und ergreifend falsch. Viel zu sehr in Tagesgeld, auf Girokonten oder Festgeld. Das, was Wagenknecht macht, geht dabei aber noch mehr in die falsche Richtung. Aber man kann von einer Vertreterin einer aussterbenden Spezies ja nicht verlangen, dass sie die Bürger auffordert, in Aktien und Immobilien zu investieren. Das wäre dann ja kein Kommunismus.
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