Wer denkt, der Lebensmittelkonzern Nestlé oder der Ölriese BP seien bedenkliche Unternehmen, der solle sich einmal Cargill genauer ansehen – Michael Oehme klärt über den unbekannten Giganten am Markt auf.
In dieser Woche beschäftigt sich Kommunikationsexperte Michael Oehme mit einem Unternehmen, das vielen vielleicht bis dato nicht bekannt war. „Während große Konzerne wie Nestlé, Unilever oder BP mit Imageproblemen in den Medien dieser Welt zu kämpfen haben, berichtet kaum jemand über Cargill. Dabei ist Cargill tatsächlich der größte Agrar-Händler weltweit und erwirtschaftet jährliche Milliardenumsätze, unter anderem mit umweltschädlichen Gütern wie Fleisch, Kakao, Palmöl und Soja“, betont Michael Oehme.
Doch nicht nur wegen Umweltzerstörung gerät das Unternehmen seit kurzer Zeit enorm unter Druck, sondern auch vor Menschenrechtsverletzungen scheint der Konzern keinen Halt zu machen. „Dies betrifft vor allem südamerikanische Staaten wie Argentinien, Brasilien, Bolivien und Paraguay. Hier werden systematisch für den Profit Ökosysteme zerstört, um an Fleisch und Soja ranzukommen. Auf dem afrikanischen Kontinent sieht es nicht anders aus. Hier ist Cargill größtenteils in der Elfenbeinküste und Ghana tätig. Für die gewünschte Menge an Kakao wird hier auch auf Kinderarbeit zurückgegriffen“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme empört.
In Indonesien und Malaysia geht es Cargill wiederum um Palmöl. „Wie jedes Unternehmen betreibt Cargill schon seit Jahren sogenanntes Greenwashing, um die Verbraucher davon zu überzeugen, dass die Faktoren Waldvernichtung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Cargills Lieferketten nicht vorkommen. Doch bei Kunden wie McDonald’s, Burger King, Aldi und hunderten mehr kann man sich vorstellen, dass dies absolut nicht der Fall ist“, fügt Oehme hinzu. Oehme bezieht sich bei seinen Recherchen vor allem auf den aktuellen Bericht der Umweltschutzorganisation Mighty Earth. „Heute hat ein privat geführtes Unternehmen vielleicht mehr Macht, das Klima, das Wasser, die Ernährungssicherheit, die öffentliche Gesundheit und die Menschenrechte der Welt zu zerstören oder zu schützen als jedes andere Unternehmen in der Geschichte“ – mit diesem Zitat beginnt der Bericht von Mighty Earth.
„Natürlich soll hier das Unternehmen in erster Linie an den Pranger gestellt werden und nicht der Verbraucher. Es ist natürlich sehr löblich, sich bewusster zu ernähren, zu kleiden und zu bewegen. Allerdings scheint es so, als seien Produkte von Cargill nur extrem schwer vermeidbar. Für die Zukunft kann man nur hoffen, dass Berichte wie jener von Mighty Earth das Unternehmen unter Druck setzen, seinen zerstörerischen Kurs zu ändern“, so Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend.
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