Nach nur drei Monaten in Jerusalem
wird die paraguayische Botschaft wieder zurück nach Tel Aviv verlegt
Die
Eröffnung und Verlegung verschiedener Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem
hatte im Israel-Palästina Konflikt und
den Internationalen Beziehungen neuen Zündstoff geliefert. Nun hat sich der
neue Präsident Paraguays, Mario Abdo Benitez, dafür ausgesprochen, die
Botschaft von Paraguay nach nur drei Monaten zurück nach Tel Aviv verlegen zu
lassen. „Der erst seit einem Monat amtierende Präsident Paraguays nimmt damit
eine Entscheidung seines Vorgängers Horacio Cartes zurück“, erklärt Kommunikationsexperte
Michael Oehme. Paraguays Außenminister Luis Alberto Castiglioni fügte hinzu: „Paraguay
möchte zu den diplomatischen Bemühungen in der Region für einen anhaltenden
Frieden beitragen.“ Israels Reaktion auf die Entscheidung folgte prompt: Das
Land beorderte ohne zu Zögern seinen Botschafter aus Paraguay für Beratungen
zurück. Des Weiteren verkündete ein Sprecher des israelischen Außenministeriums
die Schließung der Botschaft in der paraguayischen Hauptstadt Asuncion.
„Natürlich
ist bislang unklar, ob die Schließung einen permanenten Abbruch der
diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Paraguay bedeutet“, erklärt Oehme
in diesem Zusammenhang. Fakt ist, dass die Entscheidung Paraguays in einer Meldung
des Außenministeriums als „Sehr schwerwiegend“ interpretiert wird. Es würde den
Beziehungen beider Länder schaden. Noch im Mai diesen Jahres empfing Israels Präsident
Rivlin den damaligen paraguayischen Präsidenten Cartes im Zuge der
Botschaftseröffnung in Jerusalem. „Am 21. Mai hatte sich Paraguay den USA und
Guatemala angeschlossen und seine Vertretung mit einer feierlichen Zeremonie in
Jerusalem eröffnet. Es ist ein sehr mutiger Schritt des neuen Präsidenten und
ein klares Zeichen, dass Paraguay der internationale Frieden wichtiger ist, als
machtpolitische Drohgebärden“, betont Michael Oehme abschließend. Die
Einweihung der US-amerikanischen Botschaft am 70. Jahrestag der Gründung
Israels hatte zu einer massiven Eskalation an der Grenze zum Gazastreifen
geführt. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Israel beansprucht Jerusalem als
seine Hauptstadt während Palästina Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen künftigen
eigenen Staat Palästina möchte.
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