Dienstag, 11. September 2018

Michael Oehme: Botschaft von Paraguay wird von Jerusalem nach Tel Aviv zurückverlegt

Nach nur drei Monaten in Jerusalem wird die paraguayische Botschaft wieder zurück nach Tel Aviv verlegt

Die Eröffnung und Verlegung verschiedener Botschaften von Tel Aviv nach Jerusalem hatte im Israel-Palästina  Konflikt und den Internationalen Beziehungen neuen Zündstoff geliefert. Nun hat sich der neue Präsident Paraguays, Mario Abdo Benitez, dafür ausgesprochen, die Botschaft von Paraguay nach nur drei Monaten zurück nach Tel Aviv verlegen zu lassen. „Der erst seit einem Monat amtierende Präsident Paraguays nimmt damit eine Entscheidung seines Vorgängers Horacio Cartes zurück“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. Paraguays Außenminister Luis Alberto Castiglioni fügte hinzu: „Paraguay möchte zu den diplomatischen Bemühungen in der Region für einen anhaltenden Frieden beitragen.“ Israels Reaktion auf die Entscheidung folgte prompt: Das Land beorderte ohne zu Zögern seinen Botschafter aus Paraguay für Beratungen zurück. Des Weiteren verkündete ein Sprecher des israelischen Außenministeriums die Schließung der Botschaft in der paraguayischen Hauptstadt Asuncion.

„Natürlich ist bislang unklar, ob die Schließung einen permanenten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Paraguay bedeutet“, erklärt Oehme in diesem Zusammenhang. Fakt ist, dass die Entscheidung Paraguays in einer Meldung des Außenministeriums als „Sehr schwerwiegend“ interpretiert wird. Es würde den Beziehungen beider Länder schaden. Noch im Mai diesen Jahres empfing Israels Präsident Rivlin den damaligen paraguayischen Präsidenten Cartes im Zuge der Botschaftseröffnung in Jerusalem. „Am 21. Mai hatte sich Paraguay den USA und Guatemala angeschlossen und seine Vertretung mit einer feierlichen Zeremonie in Jerusalem eröffnet. Es ist ein sehr mutiger Schritt des neuen Präsidenten und ein klares Zeichen, dass Paraguay der internationale Frieden wichtiger ist, als machtpolitische Drohgebärden“, betont Michael Oehme abschließend. Die Einweihung der US-amerikanischen Botschaft am 70. Jahrestag der Gründung Israels hatte zu einer massiven Eskalation an der Grenze zum Gazastreifen geführt. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Israel beansprucht Jerusalem als seine Hauptstadt während Palästina Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen künftigen eigenen Staat Palästina möchte.

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