Roaming-Gebühren
haben sicherlich schon so manchen Menschen den Urlaub vermiest – doch das hat
bald ein Ende
Kommunikationsberater Michael Oehme weist darauf hin, dass die EU die Roaming-Gebühren
in rund zwei Jahren abschaffen will. „Bereits im Frühjahr 2016 sollen die
Roaming-Tarife stark gesenkt werden“, so Oehme. „Nichtsdestotrotz wird es nach
wie vor gewisse Ausnahmen geben.“
Roaming-Gebühren entstanden in den frühen Jahren des Mobilfunks. „Um
Auslandsgespräche zu übermitteln, verlangten die Telekommunikationskonzerne exorbitante
Preise, die so manchen Menschen mit ihrem ersten Handy den Urlaub vermiest
haben“, weiß Kommunikationsberater Michael Oehme. Lange Zeit sahen Politik und
die Aufsichtsbehörden darüber hinweg. Unverständlich findet Oehme, zumal es
durch den technischen Fortschritt auch immer einfacher wurde, eine Verbindung
ins Ausland herzustellen. So eilt den Roaming-Gebühren schon seit einigen
Jahren der schlechte Ruf voraus, sie seien nur Subventionen für die
Telekomkonzerne, welche die Bürger direkt über ihre Telefonrechnung tragen.
Ursprünglich wollte das Europaparlament die Roaming-Gebühren Ende des Jahres
abschaffen – dank erfolgreicher Lobbyarbeit wurde dies verhindert. Das
derzeitige Kompromiss sieht so aus, dass die Roaming-Tarife zunächst deutlich
gesenkt werden. Für Telefonate im EU-Ausland darf dann nur noch ein Aufschlag
von fünf Cent statt derzeit 19 Cent erhoben werden. Eine SMS darf maximal zwei
Cent (derzeit sechs Cent) kosten. Beim mobilen Internet dürfen für jedes
heruntergeladene Megabyte nur noch fünf Cent (derzeit 20 Cent) verlangt werden.
Ab dem 15. Juli 2017 soll es dann keine Roaming-Aufschläge mehr geben, was
allerdings nur innerhalb der Europäischen Union gilt.
Damit die Konzerne nicht ganz leer ausgehen, soll jedoch das permanente
Roaming unterbunden werden. „Fraglich ist, ob sich die entsprechenden Konzerne
damit zufrieden geben werden“, so Michael Oehme. Positiv bewertet Oehme, dass
das Drosseln und Blockieren von Inhalten möglich ist, wenn es sich etwa um
Kinderpornografie handelt oder wenn Daten im Zuge einer Cyberattacke
transportiert werden.
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