Einst
bestimmten sie die Entwicklung im deutschen Immobilienmarkt bei Großprojekten,
sorgten für ausreichend Schiffs- und Containerkapazitäten für die
Weltschifffahrt, schoben den Bereich Solar und Windkraft hierzulande an. Und
jetzt? „Geschlossene Fonds und ihre Nachfolger die Alternativen Investmentfonds
spielen kaum mehr eine Rolle im Beteiligungsgeschäft, der Markt ist seit 2014
nahezu zusammengebrochen“, meint Kommunikationsberater und Finanzfachmann
Michael Oehme. Die Zahlen sprechen hier eine deutliche Sprache.
Gerade
einmal 81 Millionen Euro Gesamtumsatz bei sogenannten Publikums-AIF brauchten
die im BSI-Verband organisierten Fondsemittenten an Neuumsatz in 2014 zusammen.
Es habe an Angebot aufgrund der neuen rechtlichen Vorgaben gefehlt. Hoffnung
verbreitete das letzte Quartal des vergangenen Jahres mit immerhin dreizehn
neuen Fonds und einem zu platzierenden Eigenkapitalvolumen von rund 500
Millionen Euro. „Doch die Realität sieht anders aus. Viele der Anbieter von
Publikums-AIF bestätigen unter vorgehaltener Hand, dass der Umsatz abseits der
Bankenwege nur schleppend läuft“, so Michael Oehme.
Was
sind die Gründe? Die Mehrzahl der angebotenen Alternativen Investmentfonds haben
eine vergleichsweise lange Laufzeit, da sie in bestehende Projekte investieren
und die Rendite aus Miet-/Pachteinnahmen schöpfen. So sind sechs der sieben im
ersten Quartal 2015 aufgelegten Publikums-AIF Immobilienfonds. „Viele Anleger
wollen aber keine langlaufenden Beteiligungen mehr“, so Oehme. Ein weiteres
Problem stellen die erhöhten Kosten der Publikums-AIF dar. Durch die seitens
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geforderten erhöhten
Anforderungen an das Management sowie das Controlling, ist der interne
Kostensatz deutlich gestiegen. Derartige Kosten drücken auf die mögliche
Rendite. Schließlich bewegen sich die Emittenten von Publikums-AIF zumindest im
deutschen Immobilienmarkt in einem Segment, der ohnehin durch höhere Kosten und
niedrigeren Renditen gekennzeichnet ist. „In der Folge können derartige
Beteiligungen auch nur noch moderate Verzinsungen bieten, was sie letztendlich
weniger attraktiv macht“, so Kommunikationsberater Michael Oehme.
Bleibt
zu hoffen, dass sich über die nächsten Jahre wenigstens die erkennbar erhöhte
Produktqualität auszeichnet, schätzt Oehme ein. Dann jedenfalls wäre den
Verbrauchern durchaus gedient.
Eine interessante Einschätzung!
AntwortenLöschenEs wurde aber auch Zeit, dass mehr Qualität in die Produkte kommt
AntwortenLöschenIch glaube, dass die neuen Modelle einfach besser sind, denn sie sind deutlich transparenter geworden. Außerdem muss man vorher wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen für Profis.
AntwortenLöschenWir begrüßen diese Entwicklung sehr. Es sollte wesentlich mehr staatliche Aufsicht geben über solche Finanzanlagen.
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