Freitag, 30. Mai 2014

Michael Oehme / Pressearbeit: Der Graumarktemittent – das undurchsichtige Wesen



Bei einem Treffen wesentlicher Regierungsstellen hat man in der vergangenen Woche beschlossen, den sogenannten Graumarkt noch weiter zu regulieren. Fälle wie Prokon oder S&K hätten dazu geführt. Künftig sollen die Anbieter noch stärker überwacht werden, außerdem gäbe es eine Verpflichtung, auf finanzielle Probleme aufmerksam zu machen. Hierzu gehöre auch die rechtzeitige Abgabe aller relevanten Unterlagen. Der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde zudem die Möglichkeit eingeräumt, Vertriebsverbote auszusprechen. Auch dürfe nur noch in entsprechenden Medien, die sich an fachlich Kundige richte, geworben werden. "Die Frage, ob man damit  eine Zweiklassengesellschaft einführt – nämlich der Kundigen und der dummen Masse – wurde nicht angesprochen", so Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG, Sankt Gallen.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Michael Oehme /Pressearbeit: Ergebnis der Europawahl ernüchternd



Seit der letzten Europawahl ist nichts mehr wie es war. Nicht nur, dass diverse meist europafeindliche Minderheitsparteien künftig mitsprechen dürfen – es bauten auch ganz unscheniert diverse Parteien ihren Anteil aus, die sich offen gegen Europa bekennen. Parallel dazu wuchs der Anteil der sogenannten Rechten – wie beispielsweise in Frankreich -, was nun auch nicht gerade ein Signal für ein vereintes Europa ist. Wo geht die Reise hin? Viele fordern eine Rückverlagerung wichtiger Entscheidungen vom Europaparlament zurück in die jeweiligen nationalen Parlamente. Aber geht das so einfach – sicher nicht. Und widerspricht eine derartige Vorgehensweise nicht generell dem Grundgedanken eines vereinten Europa. Deutschland jedenfalls hat sich als europäisches behauptet, wenngleich die "Alternative für Deutschland" zulegen konnte. Deren Vorstellungen sind aber nicht generell europafeindlich, sondern sie fordern lediglich eine Reform, die beispielsweise Ländern wie Griechenland eine "andere" Chance gibt, als ewig mit dem starken Euro klarzukommen. Ein Zweiklasse-Euro wäre vorstellbar. Dieser wäre in jedem Fall besser als eine Auflösung. Derzeit besteht nach meiner Sicht die Gefahr, dass das vereinte Europa an den Forderungen von Staaten zerbricht, die meinen, der Euro und die Gemeinschaft hätten Schuld an deren Problemen. So leicht sollte man es sich jedoch nicht machen. 

Montag, 26. Mai 2014

Michael Oehme / Pressearbeit: Bundesregierung will Maßnahmenpaket bei Produkten des Graumarktes


Regelungslücken und Umgehungsmöglichkeiten sollen geschlossen werden
Die bereits durchgeführten Reglementierungen im Vertrieb von Kapitalanlagen, auch bekannt unter Grauer Kapitalanlagemarkt, sollen nun nochmals ergänzt und verschärft werden. Hierbei besteht Einigkeit zwischen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD). Hierzu wurde ein „Aktionsplan für mehr Verbraucherschutz im Finanzmarkt“ geschaffen. „Im Kern sieht das Maßnahmenpaket vom 22. Mai vor, dass Kapitalanlageprodukte transparenter werden, Ansätze von Schneeballsystemen rechtzeitig erkennbar sind und die Behörden dann auch entsprechend durchgreifen können. Zudem sollen die Anlegerzielgruppen eindeutiger definiert werden und es gibt Grenzen im Hinblick auf die Bewerbbarkeit“, erklärt Michael Oehme von der CapitalPR AG aus Sankt Gallen. Das Unternehmen hat sich auf die Finanzierung von mittelständischen Unternehmen und Projekten spezialisiert. Nach Einschätzung des Finanzexperten Oehme wird das Finanzierungsgeschäft dadurch nicht einfacher, wenngleich er den Handlungszwang der Bundesregierung verstehe.
Die wesentliche Säule des Anlegerschutzes bliebe dabei weiterhin der Emissionsprospekt. Auch sei daran gedacht, weitere Kapitalanlageformen künftig prospektierungspflichtig zu machen. Hierzu werden im Schreiben namentlich partiarische Darlehen oder Nachrangdarlehen genannt. Mehr Regulierungen will man zudem bei Themenkreis Crowd-Funding. Allerdings sollte dabei der Ansatz, dass sich gerade junge Unternehmen über diesen in Deutschland neuen Weg finanzieren können, nicht zerstört werden.
„Wie die Umsetzung im Einzelfall erfolgen soll, wird sich zeigen müssen“, meint Oehme. So hätten Aufsicht und Anbieter erfahrungsgemäß andere Einschätzungen über das Risikoprofil der angebotenen Anlage. Gut fände er dabei die Verpflichtung, dass die Anbieter künftig auch nach der Platzierung einer Anlage regelmäßig darauf aufmerksam machen müssten, wenn etwas im Argen liegt oder sich eine Fehlentwicklung abzeichne. Auch sei es richtig, dass Direktvertriebe künftig ein Vermögensanlagen-Informationsblatt nutzen und vom Anleger gegenzeichnen lassen müssten.       
  

Freitag, 23. Mai 2014

Michael Oehme: Bearbeitungsgebühren bei Kreditverträgen




In Deutschland sind Extragebühren bei Privatkrediten verboten – anders als in Österreich. Doch ein aktuelles Urteil löst rege Diskussionen aus…
Deutsche Banken haben derzeit Rückzahlungsforderungen von vielen Millionen Euro zu befürchten. Grund dafür ist ein aktuelles Urteil zu den Bearbeitungsgebühren bei Privatkrediten. Das Urteil bezieht sich auf die folgenden zwei Verfahren:
1.  Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat eine entsprechende Klausel im Preisaushang einer Bank für unzulässig erklärt.
2.   Wurde entschieden, dass betroffene Kunden nun Anspruch auf Rückzahlung haben.
Deutschen Banken ist es nämlich nicht erlaubt, beim Abschluss eines Verbraucherkreditvertrags eine Bearbeitungsgebühr zu berechnen. Anders verhält es sich im Nachbarland Österreich: Hier gibt es keine gesetzliche Grundlage, beim Abschluss werden meist zwischen ein und drei Prozent der Kreditsumme verlangt. Demnach würde eine ähnliche Regelung die Banken in Österreich vermutlich schwer treffen. Sollte dies jedoch zutreffen, will der Verein für Konsumentenschutz eine Verbandsklage prüfen. Ob der Oberste Gerichtshof die Meinung des Bundesgerichtshofes teilt, ist unklar.
Durch eine entsprechende Regelung in Österreich würde eine Einnahmequelle erodieren und die finanzielle Situation der Banken würde sich im schlimmsten Fall weiter zuspitzen. Des Weiteren setzt die Bankenabgabe im Inland und in Zentral- und Osteuropa viele Kreditinstitute unter Druck. Immer häufiger wird vor einer enormen Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gewarnt. Österreichs Banken sind laut einer Studie sogar stärker von der Regulierung in der EU betroffen als die Banken anderer Länder. Ein generelles Verbot von Bearbeitungsgebühren könnte die unabhängigen Kreditvermittler in Österreich schwer treffen: Wenn sie für ihre Vermittlungsleistungen nämlich im Gegenzug keine Gebühren mehr kassieren, könnten sie zukünftig eine Vermittlungsgebühr von den Kunden verlangen. PR-Spezialist und Finanzmarktexperte Michael Oehme ist optimistisch: „Es wurde höchste Zeit, dass höchstrichterliche Stellen hier einen Riegel vorgeschoben haben. Überhaupt sollte es Kreditnehmern deutlich einfacher gemacht werden, die Konditionen bei Krediten besser vergleichen zu können."