Banken bevorzugen gute laufende Einkünfte. Ist der
monatliche Gehaltscheck hoch, braucht es wenig Erspartes.
Banken und Sparkassen zeigen sich häufig großzügig. Die
klassische Eigenkapitalquote von 30 Prozent ist keineswegs eine unverrückbare
Richtschnur. Als „gut“ oder sogar „ideal“ werden nun auch Quoten von 20 Prozent
genannt – vor allem, wenn die regelmäßigen Einkünfte hoch und sicher genug
sind. „Die Darlehensvergabe ist immer in Kombination mit dem Einkommen zu
sehen“, so laut Paul Reitzle, Teamleiter BauGeld bei der regional agierenden
PSD Bank in München. Dieses genossenschaftliche Institut zum Beispiel geht von
monatlich 800 Euro Lebenshaltungskosten für die erste und 250 Euro für jede
weitere Person im Haushalt aus, als Alternative von 40 Prozent des
Nettoeinkommens als Existenzminimum. Kaufwillige Haushalte mit einem
Nettoverdienst von 3000 Euro, die zudem 40000 Euro verfügbare Kapitalreserve
auf der Seite haben, können da schon einmal über den Kauf eines Eigenheims im
Wert von satten 263000 Euro inklusive der Nebenerwerbskosten nachdenken. Da
besteht dann auch immer noch genügend Spielraum zur zügigen Tilgung. „Wir raten
angesichts des niedrigen Zinsniveaus zu einer Tilgungsrate von drei Prozent,
sodass bei 15 Prozent Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von 1200
Euro nach zehn Jahren 45 Prozent des Darlehens abbezahlt wären“, sagt Reitzle.
In diesem Fall läge der effektive Zinssatz bei 2,52 Prozent.
Dieser steigt, je niedriger die
Eigenkapitalquote an der Finanzierung liegt. Gutverdiener können allerdings
auch darauf setzen, dass sich die Aufschläge in Grenzen halten und die Banken
ihnen einen Vertrauensbonus geben. „Gerade im Münchener Raum verdienen nicht
wenige junge Kaufinteressenten schon viel Geld, haben aber noch kein
Eigenkapital ansparen können“, so Reitzle. Die PSD Bank zum Beispiel gewährt
bis zu Kaufpreisen von 180000 Euro auch eine hundertprozentige Finanzierung.
Gegenüber einer Finanzierung mit 50 Prozent Eigenkapital würde in diesem Fall
der Zinsaufschlag nur 0,3 Prozentpunkte betragen.
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