Frauen haben es auf dem deutschen
Arbeitsmarkt nicht leicht. Viele Mütter wollen arbeiten – finden aber keine
Betreuungsangebote für ihre Kinder
Neue Daten
des Bundesarbeitsministeriums zeigen, dass die Frauen in Deutschland im EU-Vergleich
weiterhin weniger ins Erwerbsleben involviert sind, als in den meisten anderen
Mitgliedstaaten. Die Wochenarbeitszeit von Frauen mit einem Teilzeitjob betrage
im Durchschnitt 18,6 Stunden. Mit Blick auf die anderen EU-Staaten sind es nur in Portugal weniger. Des Weiteren
würden mehr als die Hälfte der nicht berufstätigen Mütter gerne arbeiten,
vorausgesetzt " geeignete Kinderbetreuungsmöglichkeiten stünden zur
Verfügung ". Jede fünfte Frau habe sogar den Wunsch, ihren Teilzeitjob
auszuweiten. Regional betrachtet sind die Betreuungsangebote jedoch sehr
unterschiedlich: Während beispielsweise in Sachen 80 Prozent der Schüler
ganztags zur Schule gehen, sind es in Bayern nur elf Prozent.
Doch die
Daten zeigen auch positive Entwicklungen. In den Jahren 2005 bis 2012 hat sich
die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen, gerechnet in Vollzeitstellen, um 1,78
Millionen erhöht. Nichtsdestotrotz bestehe weiterhin "erhebliches
Potential zur erhöhten Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben". Frauen mit
Migrationshintergrund könnten "bislang nicht in gleichem Maße vom Trend
einer steigenden Erwerbsbeteiligung profitieren".
Die
Bundesregierung diskutiert immer wieder den dringenden Handlungsbedarf bei der
gleichberechtigten Teilhabe der Frauen am Arbeitsmarkt. Doch die
Bundesregierung, die solche Ideen repräsentiert und mit gutem Beispiel
vorangehen müsste, scheint sich auch nicht daran zu halten: Nur 150 Frauen
unter den 715 Abteilungsleitern im Bundesministerien und nachgeordneten
Behörden. Das entspricht einem Anteil von 21 Prozent. Noch niedriger ist die
Frauenquote in den deutschen Botschaften – in den 153 Botschaften der Bundesrepublik gibt es nur
17 Botschafterinnen. „Bevor die Bundesregierung sich um die Frauenquote in den
Unternehmen sorgt, sollte sie diese auch in den eigenen Reihen repräsentieren“,
sagt PR-Experte Michael Oehme. Frauen sind leider überdurchschnittlich häufig
in sogenannten atypischen Jobs und arbeiten oft zu Niedriglöhnen. Zudem stellen
sie die Mehrheit der Hartz-IV-Aufstocker. Der Verdienstabstand zu den Männern
beträgt immer noch mehr als 20 Prozent.
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