Die Europäische Union (EU) will zukünftig die Spareinlagen
von Privatleuten besser schützen. Guthaben bis 100.000 Euro sollen unberührt
bleiben.
EU-Staaten, Europaparlament und EU-Kommission einigten sich
gestern auf die neuen Regelungen in Brüssel. Ziel sei, dass Bankkunden im
Krisenfall schneller als bisher auf ihr Erspartes zurückgreifen können und vor
einem Totalverlust bewahrt werden. Die neuen Regelungen sind ein weiteres
Produkt der Finanzkrise. Aktionäre und Gläubiger sollen finanziell stärker
herangezogen werden, während Kleinanleger ihr Erspartes bis zu einer Höhe von
100.000 Euro behalten können.
Des Weiteren sollen Sparer innerhalb von sieben Werktagen
bei einer Bankpleite ihr Geld erhalten, anstatt wie bisher nach 20 Tagen.
Innerhalb von fünf Werktagen sollen Bankkunden zudem eine „Notauszahlung“ zur
Deckung der unmittelbaren Lebenshaltungskosten erhalten können.
Mit den Auflagen will die EU auch so genannte
"Banken-Runs" verhindern: Kunden angeschlagener Bankinstitute heben
panisch ihr Geld ab - und die Geldhäuser geraten in noch größere Bedrängnis. Um
die Kunden abzusichern, sollen die Banken künftig Geld in spezielle Notfall-Fonds
einzahlen. Die Größe der Fonds muss mindestens 0,8 Prozent der abgesicherten
Einlagen entsprechen. Die EU-Staaten hatten einen laxeren Wert von 0,5 Prozent
gefordert, das Europaparlament 1,5 Prozent. Spätestens seit der Zypern-Krise
fürchten auch viele deutsche Anleger, dass sie im Krisenfall für ihre Bank
zahlen müssten.
In Deutschland gibt es jedoch bereits einen entsprechenden
Krisenfonds.
Schließlich arbeitet die EU daran, Steuerzahler künftig in
der Regel vor Kosten durch Bankenpleiten zu schützen. Die Euro-Finanzminister
berieten sich über den Aufbau eines einheitlichen Mechanismus sowie eines
europäischen Fonds zur Abwicklung von Pleitebanken.
Mehrere Ressortchefs sagten am frühen Mittwochmorgen, die
Basis sei geschaffen. In der Finanzkrise hatten die EU-Länder insgesamt rund
1,6 Billionen Euro in marode Geldhäuser investiert.
„Inwiefern vermeintlich stärkere Länder wie Frankreich und
Deutschland dabei für schwächere herhalten müssen, ist noch nicht eindeutig
klar“, erklärt Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG. Möglich sei
dabei, dass deutschen Konteninhaber bei ausländischen Banken über 100.000 Euro
auch zur Kasse gebeten würden.
Das Interessanteste an dem Beitrag steht im letzten Absatz. Wer heute ein Bankkonto bei einer ausländischen Bank unterhält, wir erinnern uns, welche italienische Bank vor gar nicht allzu langer Zeit eine bayerische Traditiosnbank geschluckt hat, der wird mit seiner Einlage ab 100.000 Euro künftig fällig, wenn die Bank in Schieflache gerät. Da bleib ich doch lieber bei meiner Sparkasse vor Ort.
AntwortenLöschenDem Grund nach fragt man sich ohnehin, warum Frau Merkel sich so für Commerzbank & Co. eingesetzt und denen Milliarden gegeben hat. Die Raiffeisenbanken und Sparkasse waren von der Suprime Krise ziemlich unberührt. Hätte man die Kunden nicht "umverlagern" können
AntwortenLöschenGrüße aus dem Norden
Wenn ich das richtig verstehe, hat man uns wieder einmal Grimms Märchen aufgetischt. Die vermeintlich geringere Belastung im Krisenfall erkaufen wir durch höhere laufende Bankkosten, richtig?
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