Das haben zumindest die
Älteren unter uns alles schon einmal erlebt: die anhaltend unsichere Lage in
den politischen Krisenregionen des Nahen Ostens und Nordafrikas, verbunden mit
Lieferausfällen, sorgen derzeit für steigende Preise im Ölmarkt. Beispielsweise
ist die Lage in Ägypten völlig außer Kontrolle geraten und in dem Land regieren
Gewalt und Chaos. Zwar ist der Ausfall der ägyptischen Förderung eher
unbedeutend, der Suezkanal gilt jedoch als eine der wichtigsten
Schifffahrtsstraßen für den Transport des wichtigen Rohstoffs. Viele
befürchten zudem ein Übergreifen auf andere angrenzende Regionen. In der Folge
führt dies auch zu erheblichen Unruhen an den Ölmärkten. Auch die schrecklichen
Kriegsszenarien aus Libyen, die wir dazu täglich im Fernsehen vorgesetzt
bekommen, lassen nicht erwarten, dass es in diesem Land absehbar ruhiger wird.
Und es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem militärischen Eingreifen
kommt. Die Ölförderung in dem Land ist in den vergangenen
Wochen noch einmal deutlich zurückgegangen. Schließlich war die
Ölproduktion im Iran im vergangenen Jahr so niedrig wie drei Jahrzehnte vorher
nicht mehr. Die ausgesprochenen Sanktionen gegen das Atomprogramm treffen den
Iran sehr und kosteten ihn bislang geschätzt 30 Milliarden Euro. Für
dieses Jahr erwarten Experten einen weiteren Einbruch in der Ölförderung,
verbunden mit zusätzlichen empfindlichen Verlusten. In der Folge kostet ein
Barrel (156 Liter) Erdöl der Sorte Brent aktuell wieder mehr als 110 US-Dollar,
was zwar mehr ist als noch vor drei Monaten, aber immer noch weniger als zu
Beginn des Jahres. Im Januar lag der Preis bei über 118 US-Dollar und rutschte
dann im April infolge einer anhaltenden Nachfrageschwäche ab.
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