Montag, 26. August 2013

Michael Oehme: Unruhen in Ägypten, Libyen und dem Iran sorgen für steigende Ölpreise



Das haben zumindest die Älteren unter uns alles schon einmal erlebt: die anhaltend unsichere Lage in den politischen Krisenregionen des Nahen Ostens und Nordafrikas, verbunden mit Lieferausfällen, sorgen derzeit für steigende Preise im Ölmarkt. Beispielsweise ist die Lage in Ägypten völlig außer Kontrolle geraten und in dem Land regieren Gewalt und Chaos. Zwar ist der Ausfall der ägyptischen Förderung eher unbedeutend, der Suezkanal gilt jedoch als eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen für den Transport des wichtigen Rohstoffs. Viele befürchten zudem ein Übergreifen auf andere angrenzende Regionen. In der Folge führt dies auch zu erheblichen Unruhen an den Ölmärkten. Auch die schrecklichen Kriegsszenarien aus Libyen, die wir dazu täglich im Fernsehen vorgesetzt bekommen, lassen nicht erwarten, dass es in diesem Land absehbar ruhiger wird. Und es ist nicht auszuschließen, dass es zu einem militärischen Eingreifen kommt. Die  Ölförderung in dem Land ist in den vergangenen  Wochen noch einmal deutlich zurückgegangen. Schließlich war die Ölproduktion im Iran im vergangenen Jahr so niedrig wie drei Jahrzehnte vorher nicht mehr. Die ausgesprochenen Sanktionen gegen das Atomprogramm treffen den Iran sehr und kosteten ihn bislang geschätzt 30 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwarten Experten einen weiteren Einbruch in der Ölförderung, verbunden mit zusätzlichen empfindlichen Verlusten. In der Folge kostet ein Barrel (156 Liter) Erdöl der Sorte Brent aktuell wieder mehr als 110 US-Dollar, was zwar mehr ist als noch vor drei Monaten, aber immer noch weniger als zu Beginn des Jahres. Im Januar lag der Preis bei über 118 US-Dollar und rutschte dann im April infolge einer anhaltenden Nachfrageschwäche ab. 

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