Mittwoch, 7. August 2013

Michael Oehme: Hunger leiden in der Kindheit nach wie vor gefährlich

Dass die Nährstoffversorgung in der frühen Kindheit die spätere Gesundheit beeinflusst, ist unbestritten. Studien belegen, dass Menschen, die in der Kindheit unter Mangelernährung litten, als Erwachsene unter Überflussbedingungen anfälliger sind für Herz-Kreislauferkrankungen oder Stoffwechselleiden wie Typ-II-Diabetes. Dies wurde bislang auch damit erklärt, dass der Stoffwechsel sich an diese Umstände anpasst hat und Nährstoffe maximal verwertet. Daraus leiteten manche Forscher ab, dass diese Menschen als gute Nährstoffverwerter Notzeiten besonders gut überstehen. Um diese Vermutung zu prüfen, werteten die Forscher um Adam Hayward von der Universität Sheffield Kirchenregister finnischer Gemeinden aus, die in den Jahren 1867 und 1868 besonders stark unter einer extremen Hungersnot litten. Damals schrumpfte die Population Finnlands um acht Prozent.

Sowohl Männer als auch Frauen, um deren Geburt herum reichhaltige Ernten eingefahren wurden, überlebten die Hungersnöte eher als jene Menschen, die in der frühen Kindheit Hunger litten. Zudem zeugten sie während der Hungersnot eher Nachwuchs.

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