Die ägyptische
Armee hat den ersten demokratisch gewählten Präsident des Landes, Mohammed
Mursi, für abgesetzt erklärt und vorgezogene Präsidentschaftswahlen angekündigt.
Präsident Muhammad Mursi wurde am
Mittwochabend durch das Militär gestürzt und unter Arrest gestellt. Wenige
Stunden zuvor hatte das Militär die Absetzung des Islamisten verkündet. Bis zum
frühen Donnerstagmorgen feierten Tausende auf dem zentralen Tahrir-Platz in
Kairo den Sturz Mursis. Nun ist der Präsident des Verfassungsgerichts, Adli
Mansur, am Donnerstag in Kairo als Übergangspräsident vereidigt worden. Mansur
soll an der Spitze einer parteiübergreifenden Übergangsregierung stehen, deren
Zusammensetzung noch nicht bekannt ist. Dieses Kabinett soll Neuwahlen für die
Präsidentschaft und das Parlament vorbereiten. Der Zeitrahmen dafür ist noch
nicht bekannt. Die neue Regierung soll außerdem Verfassungsänderungen
ausarbeiten.
In Marsa Matruh im Nordwesten des Landes kamen nach Berichten der
staatlichen Nachrichtenagentur Mena bei Zusammenstößen zwischen Anhängern und
Gegnern Mursis mindestens sechs Menschen ums Leben. Gewalttätige Zusammenstöße
wurden auch aus Kafr El-Sheikh im Nil-Delta gemeldet. Auch in Alexandria soll
es zu Gewalt gekommen sein. Zwei weitere, führende Politiker der Muslimbrüder-Partei
Freiheit und Gerechtigkeit (FJP) wurden festgenommen, darunter der frühere
Parlamentspräsident und heutige Präsident der FJP, Mohamed Saad El Katatny.
Auf einer der offiziellen
Twitterseiten des entmachteten Staatsoberhauptes Mursi hieß es, es handele sich
bei seiner Absetzung um einen "Putsch". Dieses Vorgehen werde von
allen freien Menschen abgelehnt, die für ein ziviles, demokratisches Ägypten
gekämpft hätten. Zugleich rief er die Ägypter auf, friedlich zu bleiben und
Blutvergießen zu vermeiden.
Quelle: Zeit Online |
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