Die europäische Polizeibehörde Europol hat nach eigenen Angaben den
weltweit größten Wettskandal der Fußball-Geschichte aufgedeckt. Europol gab am
Montag auf einer Pressekonferenz in Den Haag bekannt, dass es sich um 380
manipulierte Spiele zwischen 2008 und 2011 handeln soll.
Demnach haben Ermittler in ganz Europa geschobene
Partien aufgedeckt, mit denen insgesamt etwa acht Millionen Euro Gewinn
erwirtschaftet wurden. Dazu sollen Partien aus der Türkei, der Schweiz, der Champions League sowie
der WM- und EM-Qualifikation gehören.
"Für uns steht fest, dass es sich um den größten Fall aller Zeiten in
diesem Bereich handelt" sagte Europol-Direktor Rob Wainwright. Er sprach
von Manipulationen "auf einem nie dagewesenen Niveau".
Das Problem sei sehr groß, sagte Wainwright. "Das ist erst die Spitze
des Eisberges." Er erklärte weiter: "Das ist ein trauriger Tag für
den europäischen Fußball." Laut Wainwright habe die Behörde
auch Verbindungen zu asiatischen Kriminellen aufgedeckt, die an Verschiebungen
in Europa beteiligt sein sollen. "Es gibt ein Wettkartell mit Sitz in
Singapur, das Beziehungen zu mehreren europäischen Ländern unterhält",
sagte der Europol-Chef. Vor allem nach Italien gebe es enge Kontakte der
Wettmafia.
Insgesamt sollen 425 Spieler, Schiedsrichter und weitere Offizielle
involviert sein. Durch die Manipulationen in 15 Ländern sollen die Betrüger
acht Millionen Euro verdient haben. In den Betrug sollen zudem Kriminelle aus
Asien verwickelt sein. Zu manipulierten Spielen soll es auch außerhalb Europas
gekommen sein.
By VL/ Michael Oehme
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