Freitag, 11. Januar 2013

Michael Oehme: Krieg in Westafrika: Hollande agiert


In Mali sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Bamako Soldaten aus Frankreich, Nigeria und dem Senegal eingetroffen. Sie sollten die Regierungstruppen im Kampf gegen die Rebellen unterstützen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag.
Der französische Präsident François Hollande hatte zuvor erstmals eine direkte militärische Intervention Frankreichs in Mali nicht ausgeschlossen. Bislang wollte die frühere Kolonialmacht nur logistische Unterstützung bei einem Militäreinsatz leisten. „Frankreich wird bereit sein, die Offensive der Terroristen aufzuhalten, sollte sie weitergehen“, sagte Hollande beim Neujahrsempfang.

Angesichts der jüngsten Offensive radikaler Islamisten in Mali hatte der Präsident der malischen Übergangsregierung am Donnerstagabend ein offizielles Gesuch um militärische Hilfe an Frankreich gerichtet. Die Extremisten hatten zuvor die Ortschaft Konna nahe der strategisch wichtigen Stadt Mopti eingenommen und die malische Armee von dort vertrieben. Sollte ihnen die Eroberung Moptis gelingen, wäre die Hauptstadt Bamako unmittelbar bedroht.

Frankreich besitzt mehrere Stützpunkte in der Nähe Malis, unter anderem in der Elfenbeinküste, in Burkina Faso, in Mauretanien sowie in Senegal. In Tschad unterhält die französische Armee eine Staffel mit modernen Kampfflugzeugen.

Hollande betonte, Frankreich werde „strikt im Rahmen der Vereinten Nationen“ vorgehen und „an der Seite der afrikanischen Partner“ auf das Hilfsgesuch der malischen Regierung reagieren.
Der französische Präsident bewertete die Lage in dem westafrikanischen Land als sehr ernst. „Die Existenz Malis“ sei bedroht, sagte Hollande. Die Offensive der islamistischen Terroristen sei ein Angriff auf das Staatsgefüge, den Frankreich nicht dulden werde.

By VL/ Michael Oehme

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