Fast zehn Stunden hatte ein
29-Jähriger einen Bankangestellten in einer Berliner Filiale der Deutschen Bank
in seiner Gewalt. Zunächst täuschte er eine Kontoeröffnung vor. Dann verlangte
er plötzlich 100 000 Euro und zeigte dabei seine Pistole. „Er hatte
gedacht, er würde genügend Druck in der Bank aufbauen können, um dann mit einer
erklecklichen Summe das Gebäude zu verlassen“, schilderte der Einsatzleiter
Jochen Sindberg.
Der Mann trug, neben der Schreckschusspistole,
eine blaue Sporttasche bei sich. Darin sei eine Bombe, behauptete er. Wie sich
inzwischen herausstellte, befanden sich stattdessen aber drei Kilogramm Mehl in
der Tasche.
Als der Täter erkannte, dass die Polizei benachrichtigt war, forderte er eine
Million für die Freilassung des 40-Jährigen.
Während der fast zehn Stunden bis zur Aufgabe habe er die Geisel „sehr
anständig“ behandelt, sagte Einsatzleiter Sindberg. Er habe stets betont, dass
er dem Mann nichts antun wolle. Im Verlauf der Verhandlungen habe der
Geiselnehmer auch signalisiert, „dass er selber mit der Situation nicht so
glücklich ist“. Auch daher gab er schließlich auf.
Am Samstagabend erließ ein Richter den erwarteten
Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes. Das Motiv ist noch unklar. Der
Mann aus Wolfsburg, Niedersachen, ist offenbar verschuldet.
By VL/ Michael Oehme
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