Sonntag, 23. Dezember 2012

Michael Oehme: Geseilnehmer trug Mehl statt Bombe bei sich


Fast zehn Stunden hatte ein 29-Jähriger einen Bankangestellten in einer Berliner Filiale der Deutschen Bank in seiner Gewalt. Zunächst täuschte er eine Kontoeröffnung vor. Dann verlangte er plötzlich 100 000 Euro und zeigte dabei seine Pistole. „Er hatte gedacht, er würde genügend Druck in der Bank aufbauen können, um dann mit einer erklecklichen Summe das Gebäude zu verlassen“, schilderte der Einsatzleiter Jochen Sindberg.
Der Mann trug, neben der Schreckschusspistole, eine blaue Sporttasche bei sich. Darin sei eine Bombe, behauptete er. Wie sich inzwischen herausstellte, befanden sich stattdessen aber drei Kilogramm Mehl in der Tasche.
Als der Täter erkannte, dass die Polizei benachrichtigt war, forderte er eine Million für die Freilassung des 40-Jährigen.
Während der fast zehn Stunden bis zur Aufgabe habe er die Geisel „sehr anständig“ behandelt, sagte Einsatzleiter Sindberg. Er habe stets betont, dass er dem Mann nichts antun wolle. Im Verlauf der Verhandlungen habe der Geiselnehmer auch signalisiert, „dass er selber mit der Situation nicht so glücklich ist“. Auch daher gab er schließlich auf.

Am Samstagabend erließ ein Richter den erwarteten Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes. Das Motiv ist noch unklar. Der Mann aus Wolfsburg, Niedersachen, ist offenbar verschuldet. 

By VL/ Michael Oehme

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen