Die
Kopten haben in Ägypten ihren neuen Papst gewählt. Die christliche Minderheit
in Ägypten wird künftig von Bischof Tawadros geführt. Bei einem Gottesdienst in
der Markus-Kathedrale in Kairo wurde Bischof Tawadros per Los zum 118.
Kirchenoberhaupt bestimmt. Ein kleiner Junge mit verbundenen Augen hatte einen
Zettel mit seinem Namen aus einem gläsernen Kelch gezogen,
der mit rotem Wachs versiegelt und mit weißen Bändern zugebunden war. Zur Wahl standen zwei
weitere Kandidaten.
Eine Versammlung von mehr als 2000 Geistlichen und Laien hatte die drei Kandidaten vor einer Woche in die engere Auswahl für das Amt des 118. Patriarchen genommen.
Der 60-jährige aus dem Nil-Delta soll am 18. November feierlich eingesetzt werden. Er ist der Nachfolger des im März verstorbenen Papst Schenuda III., der 40 Jahre an der Spitze der größten christlichen Gemeinde im Nahen Osten stand. In Ägypten, wo die islamistische Muslimbruderschaft regiert, leben etwa acht Millionen Kopten. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Kopten und der muslimischen Mehrheit.
Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, gratulierte dem neuen Oberhaupt
der koptisch-orthodoxen Kirche. Er rief den künftigen Papst auf, den Weg der
nationalen Versöhnung fortzusetzen. Es gelte, entschlossen am Aufbau der
Zivilgesellschaft mitzuwirken. Dabei sei klarzustellen, dass Ägypten Religionsfreiheit
brauche. Der Dialog zwischen den Religionen diene dem Frieden der Gesellschaft.
By VL/ Michael Oehme
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