Mittwoch, 19. September 2012

Michael Oehme: Änderungen am Arzneimittelgesetz: Antibiotika-Vergabe an Tiere soll deutlich verringert werden


Das Kabinett beschließt umfassende Änderungen am Arzneimittelgesetzt vorzunehmen. Hierzu soll eine Datenbank entstehen, wo Tierhalter und Tierärzte den Einsatz von Antibiotika noch umfassender dokumentieren müssen. 
Der Antibiotika Einsatz in der Tiermast soll deutlich gesenkt werden. Die Tiermast steht massiv in der Kritik, da durch die Antibiotika die Entwicklung resistenter Erreger begünstigt wird und immer mehr Patienten auf eine Antibiotika Behandlung nicht mehr reagieren.
Die Überwachungsbehörden sollen in Zukunft mehr Mitsprache- und Kontrollrechte haben und die Kommunikation untereinander soll verbessert werden. Die jeweiligen Mastbetriebe müssen einer bundeseinheitlichen, zentralen Datenbank übermitteln, welches Arzneimittel sie welchen Tieren wie lange verabreicht haben. Diese Zahlen werden anschließend an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit weitergegeben. Das Gesetz wird im Frühjahr 2013 in Kraft treten. Ziel ist es den hohen und missbräuchlichen Einsatz von Antibiotika zu stoppen und den Einsatz auf das therapeutische Minimum zu reduzieren. 
Allein in diesem Jahr hatten viele Studien den übermäßigen Medikament-Einsatz aufgedeckt: fast alle Hähnchen aus Tiermastbetrieben bekommen Antibiotika zum Wachstums- und Gesundheitsdoping. Obwohl der Einsatz von Antibiotika zur Wachstumsförderung in Deutschland strengstens verboten ist. Für Wirkstoffe, die bei der Behandlung von Menschen eine besonders große Rolle spielen, soll ein absolutes Verbot geprüft werden. Das Projekt wird 22 Millionen Euro kosten.
 By VL/ Michael Oehme

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