Donnerstag, 23. Mai 2019

Michael Oehme: Kriegsstimmung zwischen dem Iran und den USA

US-Präsident Trump geht auf Konfrontationskurs mit dem Iran: Trump hatte in den vergangenen Wochen sogar die Verlagerung militärischen Geschützes in die Golfregion realisiert – die Zeichen stehen auf Krieg
St.Gallen, 27.05.2019. In dieser Woche beschäftigt sich Kommunikationsexperte Michael Oehme mit einem der derzeit wohl wichtigsten, außenpolitischen Themen: Dem Konflikt zwischen den USA und dem Iran. „Man kann sagen, dass US-Präsident Trump dem Iran gegenüber eine offene Kriegsdrohung verkündet hat“, sagt Oehme und bezieht sich dabei auf einen Twitter-Post Trumps, in dem er schrieb: „Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein. Bedroht nie wieder die USA“. 
Unterdessen konterte der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, der Iran und seine Revolutionsgarden wollen keinen Krieg allerdings würden sie sich auch nicht davor fürchten. Vor einigen Wochen hatte die US-Regierung einen Flugzeugträger, eine Bomberstaffel und eine Luftabwehrbatterie in die Golfregion verlegt. „Ein Szenario, was uns aus dem unberechtigten Irakkrieg sehr bekannt vorkommt. Außerdem wurden die gegen den Iran verhängten Sanktionen verschärft“, erklärt Oehme. „Abgesehen von Trumps kämpferischen Tweets betonte er jedoch, mit dem Iran verhandeln zu wollen. Dies lehnte Ajatollah Ali Chamenei, Irans oberster Führer, aber ab. Verhandlungen mit den USA seien „Gift““, fügt Oehme hinzu.
Unterdessen erinnert der Kommunikationsexperte Oehme aber auch an Trumps Rhetorik mit Nordkorea und Kim Jong Un. „Hier drohte Trump sogar mit der vollständigen Zerstörung des Landes, zum Glück waren dies nur leere Worte“, so Oehme. Saudi-Arabien reagierte mit der Einberufung eines Krisentreffens für die Führer des Golf-Kooperationsrats (GCC) und der Arabischen Liga, welche mehr als 20 Mitgliedsstaaten haben. Der schiitische Iran und das sunnitische Königreich Saudi-Arabien sind Erzfeinde.
Anfang Mai hatte der Iran verkündet, sich nicht mehr an bestimmte Vereinbarungen aus dem Atomabkommen (2016) halten zu wollen. „Paradox an der Reaktion Trumps ist die Tatsache, dass sie USA bereits vor über einem Jahr aus dem Abkommen ausgestiegen waren. Seither setzt die USA den Iran dermaßen politisch sowie ökonomisch unter Druck, dass auch immer mehr internationale Firmen dem Iran den Rücken kehren aus Angst vor US-Sanktionen. Dazu gehören beispielsweise Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China, die eigentlich gerne an dem Abkommen festhalten würden“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme abschließend.

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