Warum
viele Lehrer im Sommer arbeitslos sind
Kommunikationsexperte Michael Oehme macht auf die derzeitige Problematik
der hohen Arbeitslosigkeit von Lehrern aufmerksam: „Was viele nicht wissen:
Während der Sommerferien haben sich viele Bundesländer dazu entschieden, Lehrer
mit befristeten Verträgen in die Arbeitslosigkeit zu schicken“, erklärt Oehme. Dies
geht auch aus Zahlen der Deutschen
Presse-Agentur hervor. Sehr früh berichtete die „Passauer Neue Presse" unter
der Überschrift „Tausende Lehrer im Sommer arbeitslos“ hierüber. Sie beruft
sich auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf die Anfrage des Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst. Demnach stieg die Zahl der arbeitslosen Lehrer an
allgemeinbildenden Schulen seit August auf 11.100 an. Im Gegensatz dazu wurden -
den Hauptferienmonat August ausgenommen - im Gesamtjahresdurchschnitt nur 5200
arbeitslose Lehrer gezählt.
Unterdessen
hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) schon Anfang des Jahres mitgeteilt,
dass die Zahlen in den Sommerferienmonaten enorm gestiegen seien. So hätten
sich im Sommer circa 7000 Lehrer mehr beim Amt arbeitslos gemeldet als während
des restlichen Jahres. Hauptgrund für diese Entwicklung sind laut Michael Oehme
befristete Arbeitsverträge. Offenbar bliebe auch der Bildungssektor nicht
verschont von befristeten Beschäftigungsverhältnissen. „Nachdem also immer
weniger Lehrer in den Beamtendienst vordringen, trifft sie nun offensichtlich
auch die Unsitte willkürlich vereinbarter befristeter Arbeitsverträge“, so
Oehme.
Die
Leidtragenden sind natürlich in aller erster Linie die Lehrer. Sollten diese
aber nicht wieder eingestellt werden, auch die Kinder. „Denn perspektivisch
gesehen ist es für Schüler negativ, einen zu häufigen Lehrerwechsel in ihrer
Schullaufbahn zu erleben“, erklärt Michael Oehme. Laut Bundesagentur für Arbeit
sei das Phänomen insbesondere in den Bundesländern Baden-Württemberg,
Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, dem Saarland und Hamburg zu erkennen. Schließlich
kritisierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Entwicklung
scharf und bezeichnete die Entlassungen der Lehrer als „skandalös“. „Zahlen für 2016 liegen zwar noch nicht vor,
aber man kann nur hoffen, dass die Entwicklung zumindest ansatzweise rückläufig
ist“, betont Michael Oehme abschließend.
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