Wir können nur davor warnen, regionale
Tageszeitungen nicht ernst zu nehmen. Während viele Journalisten des
Handelsblattes, der Süddeutschen oder Frankfurter Allgemeinen Zeitung für
„Halbgötter“ halten. Grundsätzlich: Journalisten sind nicht für die
Eigenvermarktung verantwortlich. Und wenn sie etwas aufgreifen, was der eigenen
Reputation förderlich ist, dann nur, weil sich dahinter eine Story verbirgt.
Doch schauen wir uns einen „Klassiker“ der Reihe nach an:
„Ich hätte gerne ein bisschen Publicity ...“
In unserer Stadt wurde ein neues
Fitness-Center eröffnet. Eingeladen ist auch die regionale Presse. Nachdem der
Besitzer auf schriftliche (Mail)-Einladung keine Reaktion erhält ruft er beim
regionalen Blatt an. „Wir haben ein neues Fitness-Center eröffnet, andere haben
doch auch schon gratis Publicity durch Ihren Tagesanzeiger erhalten ...“. Die
Chefin vom Dienst bleibt entspannt, trotz des Unwortes Publicity: „Was gibt es
denn Besonderes an Ihrem Fitness-Center? Welche Geschichte könnte unsere Leser
interessieren?“ Funkstile auf der anderen Seite. Damit hatte der Anrufer nicht
gerechnet. Für ihn war die Eröffnung seines neuen Fitness-Centers die Story an
sich. Schließlich geht es um SEIN Fitness-Center! Man trennt sich
erfolglos.
Zweiter Versuch: eine Standard-Mail an alle
...
Ähnlich erfolglos dürfte eine Mail-Aktion
verlaufen, möglichst an einen anonymen Presseverteiler: „Sehr geehrte Damen und
Herren, hiermit sende ich Ihnen eine Pressemitteilung zur Neueröffnung unseres
Fitness-Centers. Über eine Veröffentlichung würden wir uns freuen. Beste
Grüße“. Wenn Sie es toppen wollen, schreiben Sie gleich alle angesteuerten
Presseorgane in eine Mail, damit der Journalist, so er die Mail überhaupt
registriert, weiß, an wen sie alles ging. Wir nennen das die
Papierkorb-Garantie. Mit Verlaub: so geht das einfach nicht! Redaktionen werden
geradezu geflutet, was tägliche Meldungen anbelangt. Journalisten müssen in
Minutenschnelle entscheiden können, ob es Sinn macht, sich mit diesem Thema zu
beschäftigen. Der zeitliche Druck ist einfach zu groß. Wer Presseorgane
regelrecht zuspamt, muss sich nicht wundern, wenn die
eigenen Informationen wie Spam behandelt werden. Wie Sie Ihre Chance
erhöhen, hierauf werden wir im nächsten Blogbeitrag eingehen.
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