Warum in vielen Kitas und Schulen
kaum noch Schweinefleisch auf der Karte steht
PR-Experte
Michael Oehme macht darauf aufmerksam, dass in immer mehr Kindertagesstätten
und Schulen kaum noch Schweinefleisch serviert wird – und das nicht nur aus
religiösen Gründen. Beispielsweise beliefert der Schul-
und Kita-Caterer Pro Gourmet aus Düsseldorf täglich 140 bis 145 Einrichtungen
mit einem Sortiment, das nahezu komplett auf Schweinefleisch verzichtet. So
sagt Georg Schrage, Geschäftsführer von Pro Gourmet: „Vor allem, weil unsere
muslimischen Mitbürger das nicht essen dürfen. Wenn wir Schweinefleisch
anbieten würden, dann müssten wir für jede Einrichtung ein paar alternative
Gerichte kochen. Das ist organisatorisch nicht möglich“. Unterdessen
wird Schweinefleisch aber immer wieder von Schulen und Kitas angefragt, so dass
es alle sechs bis acht Wochen nach wie vor Schweinefleisch gibt. „Das liegt vor
allem daran, dass Schweinefleisch prinzipiell sehr günstig im Einkauf ist“,
weiß PR-Experte Michael Oehme. „Darunter leidet, vor allem bei solchen
Masseneinkäufen, oft auch die Qualität. Daher sind nicht nur die religiösen
Gründe Ausschlusskriterien für Schweinefleisch“, so Michael Oehme weiter. Dabei
sind sich Lebensmittelexperten einig, dass man auf Schweinefleisch in den
Bildungseinrichtungen gut verzichten kann und stattdessen lieber privat für
seine Kinder frisches und hochwertiges Schweinefleisch zum Kochen verwenden
sollte.
Hingegen
sieht Bundeslandwirtschaftsminister Christian
Schmidt (CSU) die Entwicklung gegen das Schweinefleisch mit Bedenken: „Es kann
nicht sein, dass wir Schweinefleisch, das Teil unserer Ernährung und Esskultur
ist, einfach von den Speiseplänen verbannen“, sagt er. Michael Oehme sieht die
Lösung hingegen in einer gesunden Mischung aus deutscher Küche und einer
kulturoffenen und vor allem für die Kinder gesunden Küche. So empfiehlt die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kitas und Schulen sogar nur maximal zwei
Fleischgerichte pro Woche, von denen schon eines Geflügel enthalten soll.
„Wichtig sind dann natürlich viel Salat, Gemüse und Obst als Beilagen“, sagt
Michael Oehme abschließend.
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