Ebay
verkauft seinen wertvollsten Besitz – PayPal
Kommunikationsexperte Michael Oehme macht darauf
aufmerksam, dass sich der einstige Internetriese Ebay von seiner Online-Bezahltochter
PayPal trennt. Damit verliert das Online-Auktionshaus seinen wertvollsten
Besitz. „Damals war Ebay eines der innovativsten und erfolgversprechenden
Unternehmen der Welt“, bestätigt Michael Oehme. „In den letzten Jahren sind
jedoch einige Marktteilnehmer an Ebay vorbeigezogen und das Unternehmen konnte
kaum aufholen.“ Analysten vermuten unterdessen, dass PayPal rund 60 Milliarden
Dollar wert sein könnte. Ein Geschäftsbericht verdeutlich die aktuelle
Situation von Ebay: Demnach konnte der US-Konzern aus einem Umsatz von 4,4
Milliarden Dollar im zweiten Quartal lediglich einen Gewinn von 83 Millionen
Dollar erzielen, während es im vorigen Quartal noch 676 Millionen waren. Hinzu
kommt, dass der Konzern schon zu Beginn des Jahres erklärte 2400 Stellen
streichen zu müssen.
Als Ebay im Jahre 2002 PayPal kaufte, hätte es der
Auktionsplattform wirtschaftlich kaum besser gehen können – so zählte es damals
zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt. „das Konzept von Ebay
sprach damals so viele Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen an,
aber im Endeffekt ging es darum, mit alten Schätzen Geld zu verdienen, oder
eben alte Schätze günstig abzustauben – und das könnte plötzlich jeder von zu
Hause aus“, entsinnt sich Michael Oehme zurück. „Der Werbeslogan "3.. 2..
1.. meins!" brannte sich unterdessen in die Köpfe, Menschen blieben bis
spät in die Nacht wach und zahlreiche, spektakuläre Auktionen gingen durch die
Presse.“
Seit diesem Hype ist viel geschehen – vor allem beim
Konkurrenten Amazon. So hat sich Amazon mehr und mehr als "Everything
Store“ etabliert, während Ebay nach der PayPal-Übernahme keine großen
Errungenschaften mehr erzielte. So musste der Videotelefoniedienst Skype
bereits nach drei Jahren an Microsoft verkauft werden. „Leider hat sich Ebay in
einer Art Strategielosigkeit verloren“, so Oehme weiter. „Vor Jahren wäre ein
Ebayshop für jeden Online-Verkäufer ein Muss gewesen. Bei den individuellen und
innovativen neuen Webseiten ist das nicht mehr nötig. Schließlich muss Ebay
also spätestens jetzt mit dem Umdenken beginnen – um sich vor dem finalen Ruin
zu retten.
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