Vom
Mindestlohn versprechen sich die Menschen viel. Laut Bundesagentur für Arbeit werden
Steuerzahler ab dem nächsten Jahr entlastet.
Entgegen aller Befürchtungen bezüglich des ab Januar geltenden
Mindestlohns geht die Bundesagentur für Arbeit (BA) nicht davon aus, dass der Arbeitsmarkt
dadurch geschwächt wird. Die Aussichten scheinen sogar recht positiv zu sein:
Demnach könnte es sogar sein, dass Stellen schneller besetzt werden und 2015 ein
erfolgreiches Jahr für den deutschen Arbeitsmarkt wird. Laut BA wird die
Beschäftigungsquote trotz der Konjunkturdelle im kommenden Jahr steigen.
„Parallel dazu wird im Idealfall auch die Arbeitslosigkeit sinken“, erklärt
PR-Experte Michael Oehme. „Stark negative Auswirkungen wurden vielerseits
befürchtet, werden sich aber offensichtlich nicht bestätigen.“
Laut BA könnte der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde
auch dazu führen, dass einige Stellen künftig sogar schneller besetzt werden,
wenn sie durch bessere Entlohnung attraktiver werden. „Einige Unternehmen
werden es sowohl brachen- als auch regionalbedingt schwerer haben, höhere
Preise durchzusetzen und so die Mehrkosten durch den Mindestlohn zu decken“, so
Oehme weiter.
Bereits die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hatte
in ihrem Jahresbericht zur globalen Einkommensentwicklung den künftigen
Mindestlohn in Deutschland begrüßt. Laut ILO gehöre die Bundesrepublik zu den Industrieländern, in
denen die Löhne hinter der Arbeitsproduktivität zurückgeblieben seien. Folgen
seien eine langsame Entwicklung der Nachfrage und ein steigendes
Deflationsrisiko.
Des Weiteren wird mit dem Mindestlohn die Zahl der Aufstocker
in der Grundsicherung sinken. BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt rechnet mit
schätzungsweise 60.000 weniger Aufstockern in der Grundsicherung. Diese würden
als Singles zukünftig so viel verdienen, dass sie nicht mehr zusätzlich auf
Hartz IV angewiesen seien. Das sei auch gut für den Steuerzahler, weil die
Ausgaben für das Arbeitslosengeld II um 700 bis 900 Millionen Euro im Jahr
sinken würden. „Die Befürchtungen von Ökonomen, die Einführung des Mindestlohns
würde tausende Menschen den Job kosten, sind größtenteils unberechtigt“,
bestätigt auch Positionierungsberater Michael Oehme. Ausgenommen vom
Mindestlohn sind Jugendliche unter 18 Jahren, Praktikanten, Langzeitarbeitslose
und Ehrenamtliche.
Wollen wir mal hoffen, dass durch diesen Schritt mehr Menschen von ihrer Arbeit auch leben können. Es kann doch nicht sein, dass es so viele Berufe gibt, die zusätzlich Sozialleistungen beziehen müssen, obwohl sie full time arbeiten.
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