Man sagt: Zu viel
Optimismus gibt es nicht. Wenn es um die Altersvorsorge geht, fühlen sich
Deutsche aber offenbar zu gut vorbereitet – und eine Portion kritischer
Auseinandersetzung mit diesem Thema täte ganz gut. Eine von Blackrock
durchgeführte Umfrage unter 2000 Menschen belegt: Die Diskrepanz zwischen
Selbstwahrnehmung und Realität in Sachen Altersarmut ist zu hoch. Erschreckenderweise
fühlen sich die wenigsten überhaupt davon betroffen. Mit einem Kapital von anfangs
182 659 Euro erhoffen sich die Deutschen ein Jahreseinkommen im Alter von 43
989 Euro. Klingt unrealistisch – ist es auch. So wenig Geld wäre so schnell
verbraucht, dass „viel zu viel Leben“ übrig bleibt. Diese Rechnung geht also
nicht auf.
Doch wie hoch müsste
das Kapital eigentlich sein, um die gewünschten Erträge über lange Zeit zu
erzielen? Richtig ist, dass das Ausgangskapital fünfmal höher sein, als die befragten
Bürger. Es wäre ein Betrag von über einer Million Euro. Fatal ist die Tatsache,
dass sich 54 Prozent der Menschen für gut informiert halten. Mehr als die
Hälfte glaubt, viel über Sparen und Anlegen zu wissen. 68 Prozent äußerten
sich zufrieden, ihre eigenen Anlageentscheidungen zu treffen. In keinem anderen Land sind die Menschen so
optimistisch wie in Deutschland.
„Die meisten
Deutschen verzichten beispielsweise auf Finanzberater. Nach der Befragung hält
diese Gruppe zwei Drittel ihres liquiden Vermögens in Barbeständen, die nur
einen Mini-Ertrag bringen. Mit diesem Verhalten sind wir europaweit ziemlich
einzigartig“, sagt Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG. Experten
empfehlen nicht umsonst, über Anlagealternativen mit höheren Renditechancen
nachzudenken. Schließlich soll das Geld für das ganze Leben reichen.
Wenn man sich die vorliegenden Daten anschaut, sieht man wie dringend wir
Deutschen Bildung in Finanzdingen benötigen. Altersarmut betrifft zunächst
einmal jeden. Experten fürchten sogar, dass sie weiter steigen wird. Derzeit
sind so viele deutsche Rentner wie noch nie auf Sozialhilfe angewiesen. „Optimismus
in allen Ehren: Manchmal sollte man sich mit Dingen auch realistisch
auseinandersetzen, ehe man unbesorgt in die Zukunft schauen kann“, meint Oehme.
Ein heikles Thema Herr Oehme. Einmal haben wir die Niedrigzinspolitik, die den Spargroschen praktisch vernichtet. Zum anderen die Verunsicherung der Menschen durch die Finanzkrise. Wo soll man also investieren, um für das Alter vorzusorgen. Es fehlt bei uns, meiner Meinung nach, an solider Beratung.
AntwortenLöschenInteressanter Beitrag von Herrn Oehme. Die Altersarmut wird in Deutschlland noch zu einem riesen Problem werden.
AntwortenLöschenStreng genommen müsste ein Arbeitnehmer mit seinem ersten Gehalt bereits anfangen für das Alter vorzusorgen. Doch steht hier erstmal die Existenzgründung an erster Stelle. So früh wie möglich mit kleinen Beiträgen anzufangen ist noch nicht im Bewußtsein der Menschen.
Ich kann mich der Meinung der Experten nur anschließen, Herr Oehme. Die Altersarmut wird in den kommenden Jahren immer mehr ansteigen. Schon heute geht mehr als ein Drittel des Einkommens für die Miete drauf. Außerdem explodieren die Lebenshaltungskosten. Die Menschen können also nicht mehr sparen und schliddern unaufhaltsam auf die Armutsgrenze zu.
AntwortenLöschenImmer älter zu werden, kann auch ein Fluch sein. Aber eins ist doch schon seit Jahren sonnenklar: Der Generationsvertrag kann doch nicht mehr funktionieren, Die Menschen werden immer älter, immer weniger Kinder werden geboren. Weder der Regierung, noch sonst jemanden kann man dafür verantwortlich machen. Hier hilft nur Vorsorgen oder den Löffel beizeiten abgeben.
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