Freitag, 29. November 2013

Michael Oehme: Berlin endlich ohne Schulden



Mitte November präsentierte die SPD/CDU-Regierung Stolz die erfreulichen Zahlen: Berlins Haushalt für die kommenden beiden Jahre ist ausgeglichen, Schulden gehören der Vergangenheit an. "Berlin hat seine Hausaufgaben gemacht", so Richard Meng, Sprecher des Berliner Senats. Die Politik habe gut und richtig  gewirtschaftet, korrekte Akzente wurden gesetzt.
Noch im ersten Halbjahr 2013 mussten Bayern, Hessen und Baden-Württemberg im Rahmen des Länderfinanzausgleichsder Hauptstadt fast zwei Milliarden Euro überweisen.
Doch in jüngster Zeit erhöhten sich in Berlin die Steuereinnahmen. Wenn die bisherigen Schätzungen zutreffen, könnte die Hauptstadt in 2014 sogar 400 Millionen Euro mehr einnehmen, als sie ausgibt. Ein gravierender Grund für den Erfolg ist der Tourismusboom, der sich mittlerweile  zum zweitgrößten Wirtschaftszweig der Stadt entwickelt hat mit 25 Millionen Übernachtungen pro Jahr.

Montag, 25. November 2013

Michael Oehme: Die Deutsche Bank bloßgestellt



Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=KupNYkt4Z34
Der Satiriker Martin Sonneborn zeigt durch ein abgelesenes Interview, wie erschütternd die Presse- und Marketingabteilung der Deutschen Bank arbeitet.

Mittwoch, 20. November 2013

Michael Oehme: Arm bleibt arm, reich wird reicher


Ständig suggeriert uns die abgewählte schwarz-gelbe Regierung, arme und reiche Menschen würden wieder näher zusammenrücken. Doch können zwei voneinander unabhängige Studien von renommierten Forschungsinstituten lügen?

Die Studien des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichem Instituts (WSI) belegen nämlich, dass die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen in Deutschland groß bleibt. Diese Expertenaussagen widersprechen dem umstrittenen Armuts- und Reichtumsbericht der schwarz-gelben Regierung aus dem Frühjahr. Das Arbeitsministerium hatte Anfang März noch geäußert: "Die Ungleichheit der Einkommen nimmt derzeit ab."

Nach den Erkenntnissen der DIW-Forscher Markus Grabka und Jan Göbel trifft dieser amtliche Befund nicht mehr zu. Zwar seien die Einkommensunterschiede wegen der gesunkenen Arbeitslosigkeit seit 2005 zurückgegangen. "Diese Tendenz hat sich jedoch zuletzt - im Jahr 2011 - nicht weiter fortgesetzt", heißt es in ihrer Studie. Das DIW sieht die Ungleichheit der Haushaltseinkommen nach wie vor "auf einem hohen Niveau". Die höchsten Haushaltseinkommen seien im obersten Zehntel auf der Verteilungsskala von 2000 bis 2011 um 13 Prozent gewachsen. Unten, im vierten bis ersten Dezil, gingen sie dagegen um bis zu fünf Prozent zurück. Die Wissenschaftler kommen außerdem zu dem Schluss, dass Menschen es immer schwerer haben, in der Einkommenshierarchie nach oben aufzusteigen. Die Chance, innerhalb eines Vierteljahres aus dem Armutsrisiko zu entkommen, sei in den vergangenen Jahren um zehn Prozentpunkte auf 46 Prozent gesunken.

Für Wohlhabende hingegen, habe sich die Gefahr verringert, ärmer zu werden. Diese Gruppe profitiert offenbar wieder verstärkt von wachsenden Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen ihres angelegten Kapitals.

Der Abstand zwischen hohen und niedrigen Löhnen hat seit 2008 wieder zugenommen. Trotz des jüngsten Anstiegs der Löhne sei die geringe durchschnittliche Lohnentwicklung seit Beginn des neuen Jahrtausends noch nicht wieder aufgeholt. Das treffe vor allem Arbeitnehmer, die im Dienstleistungssektor tätig sind und Beschäftigte, die keinen Tariflohn bekommen.

Die Kluft zwischen Arm und Reich zeigt sich auch in der Sparquote: So habe das einkommensstärkste Viertel der Haushalte seit 1991 neun bis zehn Prozent des verfügbaren Einkommens zurücklegen können. "Die ärmere Hälfte der Haushalte kann dagegen deutlich weniger sparen als noch Anfang der 1990er Jahre", heißt es in der Studie. Dort liegt die Sparquote bei fünf bis sechs Prozent. Da die untersten Einkommensgruppen immer weniger zurücklegen können, sei auch "eine private Altersvorsorge kaum möglich". Die größte Gefahr besteht also darin, dass die soziale Mobilität weiter zurückgeht und die Isolation zwischen den armen und reichen Schichten der Gesellschaft noch mehr zunimmt und sich verhärtet.


Freitag, 15. November 2013

Michael Oehme: Wenn am Ende des Geldes noch zu viel Leben übrig ist



Man sagt: Zu viel Optimismus gibt es nicht. Wenn es um die Altersvorsorge geht, fühlen sich Deutsche aber offenbar zu gut vorbereitet – und eine Portion kritischer Auseinandersetzung mit diesem Thema täte ganz gut. Eine von Blackrock durchgeführte Umfrage unter 2000 Menschen belegt: Die Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität in Sachen Altersarmut ist zu hoch. Erschreckenderweise fühlen sich die wenigsten überhaupt davon betroffen. Mit einem Kapital von anfangs 182 659 Euro erhoffen sich die Deutschen ein Jahreseinkommen im Alter von 43 989 Euro. Klingt unrealistisch – ist es auch. So wenig Geld wäre so schnell verbraucht, dass „viel zu viel Leben“ übrig bleibt. Diese Rechnung geht also nicht auf.


Doch wie hoch müsste das Kapital eigentlich sein, um die gewünschten Erträge über lange Zeit zu erzielen? Richtig ist, dass das Ausgangskapital fünfmal höher sein, als die befragten Bürger. Es wäre ein Betrag von über einer Million Euro. Fatal ist die Tatsache, dass sich 54 Prozent der Menschen für gut informiert halten. Mehr als die Hälfte glaubt, viel über Sparen und Anlegen zu wissen. 68 Prozent äußerten sich zufrieden, ihre eigenen Anlageentscheidungen zu treffen. In keinem anderen Land sind die Menschen so optimistisch wie in Deutschland.



„Die meisten Deutschen verzichten beispielsweise auf Finanzberater. Nach der Befragung hält diese Gruppe zwei Drittel ihres liquiden Vermögens in Barbeständen, die nur einen Mini-Ertrag bringen. Mit diesem Verhalten sind wir europaweit ziemlich einzigartig“, sagt Michael Oehme, Consultant bei der CapitalPR AG. Experten empfehlen nicht umsonst, über Anlagealternativen mit höheren Renditechancen nachzudenken. Schließlich soll das Geld für das ganze Leben reichen.



Wenn man sich die vorliegenden Daten anschaut, sieht man wie dringend wir Deutschen Bildung in Finanzdingen benötigen. Altersarmut betrifft zunächst einmal jeden. Experten fürchten sogar, dass sie weiter steigen wird. Derzeit sind so viele deutsche Rentner wie noch nie auf Sozialhilfe angewiesen. „Optimismus in allen Ehren: Manchmal sollte man sich mit Dingen auch realistisch auseinandersetzen, ehe man unbesorgt in die Zukunft schauen kann“, meint Oehme.

Mittwoch, 13. November 2013

Michael Oehme: Investoren suchen nach Mittelstandsfinanzierungen

Die Mehrheit der Großanleger erwartet, dass sich die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank fortsetzen wird und die Zinsen im historischen Vergleich niedrig bleiben werden. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der deutschen Fondsgesellschaft Universal. Demnach erwarten fast 90 Prozent der befragten Großanleger keinen langfristigen Erfolg der aktuellen Geldpolitik. Diese Politik kaufe sich nur Zeit, beseitige aber keine fundamentalen wirtschaftlichen Schwierigkeiten.Wie erwirtschafte ich eine annehmbare Rendite ohne ein zu hohen Risiko einzugehen? Großanleger, die sich ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis wünschen, müssen ihre Anlagen genau überdenken. Staatsanleihen sind bei vielen Investoren unbeliebt. Ein Fünftel der Befragten will seine Aktienquote erhöhen, wobei viele Aktienquoten von Versicherungen, Finanzabteilungen von Industrie- und Dienstleistungskonzernen sowie von Stiftungen ohnehin nicht sonderlich hoch sind und sich ein Zuwachs in diesem Segment kaum bemerkbar machen dürfte. Hoch im Kurs stehen derzeit alternative Anlagen und genau die wollen Großinvestoren erweitern. Hier zeigt die Befragung, dass viele Großanleger zwar durchaus auch Beteiligungskapital („Private Equity“) schätzen, aber ansonsten gerne ihr Geld zu festen oder doch zumindest gut kalkulierbaren Renditen anlegen wollen: Genannt werden Anlagen in Immobilien und Infrastruktur und in Krediten. Vor allem langfristige Kredite an Unternehmen werden in Deutschland immer beliebter. Als Folge der Finanzkrise müssen viele Banken ihre Präsenz im langfristigen Kreditgeschäft reduzieren. Unternehmen hingegen – jedenfalls solche mit einer ordentlichen Bonität – müssen nicht auf Fremdfinanzierung verzichten. In den vergangenen Jahren hat die Emission von Unternehmensanleihen in Deutschland zugenommen. Es bildet sich ein Markt für handelbare Kredite, da viele Großanleger liquide sind und an festen Zinserträgen bei geringem Ausfallrisiko Interesse haben. Die Nachfrage von Großanlegern nach langfristigen Krediten nimmt deutlich zu. Hierbei sind auch andere, auf den ersten Blick nicht naheliegende Wirtschaftszweige interessant.Schließlich interessieren sich nicht nur deutsche Großanleger für Kredite deutscher Unternehmen. Auch ausländische Investoren scheinen motiviert, in Unternehmen zu investieren, welche als solide Schuldner gelten.

Montag, 11. November 2013

Michael Oehme: Kampf gegen Schuldenkrise


EZB senkt Leitzins auf Rekordtief

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für die Eurozone auf ein neues historisches Tief gesenkt. Der Rat der Europäischen Zentralbank beschloss, den Leitzins für die 17 Staaten der Währungsgemeinschaft auf 0,25 Prozent herabzusetzen.
Die Teuerung im Euroraum war im Oktober auf 0,7 Prozent gesunken - den tiefsten Stand seit vier Jahren. Die EZB definiert Preisstabilität aber bei einem Wert von knapp unter 2,0 Prozent Jahresteuerung. Daher waren erneut Rufe laut geworden, den Zinssatz noch weiter zu drücken. Das billige Geld soll helfen, eine deflationäre Abwärtsspirale aus fallenden Verbraucherpreisen und schwachem Wirtschaftswachstum zu verhindern.

Formularende
Im Mai zuletzt gesenkt

Anfang Mai hatte die EZB im Kampf gegen die Folgen der Staatsschuldenkrise den Leitzins auf sein bisheriges Allzeittief von 0,5 Prozent gesenkt. Sie will mit niedrigen Zinsen der kriselnden Wirtschaft in der Eurozone neuen Schub geben. Anders als die EZB beließ die Bank of England ihren Leitzins auf seinem bisherigen Rekordtief von einem halben Prozent.
Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank mit Geld versorgen können, um es etwa in Form von Krediten an Verbraucher und die Wirtschaft weiterzureichen.
EZB-Präsident Mario Draghi sagte, die Notenbank gehe davon aus, dass die Zinsen im Euroraum für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Niveau oder darunter liegen werden. "Wir sehen insgesamt keine Deflation auf uns zukommen", ergänzte er. Die EZB erwarte eine "längere Phase niedriger Inflation".

Kurssprünge an den Börsen

Die überraschende Entscheidung der Notenbanker in Frankfurt führte an den europäischen Aktienmärkten zu Kurssprüngen. Der Dax stieg binnen Minuten um knapp 100 Punkte und markierte mit 9162,08 Zählern ein Rekordhoch. Der EuroStoxx50 drehte ins Plus und gewann 1,4 Prozent auf 3099 Stellen. Gleiches galt für die Leitindizes in Mailand, Madrid und Athen.

Quelle:  http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ezb-leitzins102.html

Mittwoch, 6. November 2013

Michael Oehme: Deutsche Bahn bekommt Konkurrenz


Es ist mal wieder so weit: Die Deutsche Bahn erhöht ihre Preise. Doch dafür gibt es keinen plausiblen Grund. Die Deutsche Bahn ist zum Ärgernis von Millionen Reisenden geworden. Erschreckenderweise sind sie es fast schon gewohnt, ewig auf die unpünktliche Bahn zu warten mit dem Resultat in vollkommen überfüllten Zügen zu verharren. Die Berliner Ringbahn allein, macht mindestens einmal in der Woche Probleme. Teilweise sind die Züge so voll, dass man nach einer 20-minütigen Wartezeit am ebenso überfüllten Bahnhof nicht einmal einsteigen kann. Aber die Bahn hat es ja auch schwer: mal ist es zu heiß, mal regnet es zu stark, die langen, harten Winter nicht zu vergessen...Nichtsdestotrotz scheut sich die DB nicht davor, die Preise ständig zu erhöhen. Ab dem 15. Dezember müssen sich Bahnkunden erneut auf einen kräftigen Preisanstieg gefasst machen. Bisher konnte sich die Bahn Erhöhungen leisten, da es für die Kunden wenige Alternativen gab. Doch der Fernbusmarkt bommt: Zahl weniger, bekomme mehr. Ein Konzept das aufgeht. Wenn bei der Bahn der Preis und die Qualität der Dienstleistungen noch weiter  auseinanderfallen, sollte sich das Unternehmen langsam aber sicher vor der Konkurrenz in Acht nehmen.

Montag, 4. November 2013

Michael Oehme: Jeder sechste Deutsche von Altersarmut bedroht



In Deutschland hat die Zahl der Senioren, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, einen Höchststand erreicht. Erschreckend viele Senioren sind auf staatliche Hilfe angewiesen. Weiblich, arm, alt: Bedroht sind vor allem Frauen in den alten Bundesländern und Alleinerziehende.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte jüngst die aktuellen Zahlen mit: Im Vergleich zum Vorjahr sei 2012 die Zahl der über 65-Jährigen, die Grundsicherung im Alter erhielten, um 6,6 Prozent angestiegen. Insgesamt empfingen etwa 900.000 Menschen Grundsicherung. Zum Jahresende 2012 bezogen demnach knapp 465.000 Menschen diese Hilfe, weitere 435.000 waren wegen dauerhafter Erwerbsminderung ebenfalls auf Grundsicherung angewiesen. In den alten Bundesländern bezogen 30 von 1000 Einwohnern über 65 Jahren Grundsicherung, in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin waren es 20 von 1000 Einwohnern. In Hamburg seien 62 von 1000 Einwohnern über 65 Jahren auf Grundsicherung angewiesen, in Bremen 55 je 1000 und Berlin 53 von 1000. Mit jeweils zehn Empfängern je 1000 Einwohnern über 65 Jahren nahm die Bevölkerung in Sachsen und Thüringen diese Leistungen am seltensten in Anspruch.

Den Statistikern zufolge sind besonders ältere Frauen in den alten Bundesländern auf die staatliche Unterstützung angewiesen: Am Jahresende bezogen dort 33 von 1000 Frauen über 65 Jahren und 25 von 1000 Männern dieses Alters Leistungen der Grundsicherung. In den neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) waren es 21 von 1000 Frauen und 18 von 1000 Männern.

Armut beginnt in Deutschland nach offizieller Definition bei einem Einkommen von 980 Euro im Monat für einen Single und bei 2058 Euro für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren. Frauen hatten weiterhin ein höheres Armutsrisiko als Männer - und zwar in allen Altersgruppen. Ebenfalls besonders betroffen sind Alleinerziehende und deren Kinder. Weit mehr als ein Drittel (38,8 Prozent) der Menschen, die in Haushalten von Alleinerziehenden lebten, galten als vergleichsweise arm.

Noch stärker betroffen sind Arbeitslosen-Haushalte. Von ihnen waren mehr als zwei Drittel (69,3 Prozent) von Armut bedroht. In Haushalten von überwiegend Erwerbstätigen galten nur 7,8 Prozent als relativ arm. Bei Rentnern und ihren Familien lag die Quote mit 15,1 Prozent etwas unter dem Bundesdurchschnitt.