Seit der Dopingbeichte von Lance Armstrong liegen seine Sympathiewerte ganz unten. Nach lebenslanger Sperre und Aberkennung seiner Titel droht dem gefallenen Rad-Star jetzt auch eine Haftstrafe.
Der einstige Held Armstrong, der den Krebs besiegt und dann siebenmal
die Tour-de-France gewonnen hat, wurde
vom Magazin "Forbes" zum unbeliebtestes Sportler der USA gewählt . Im
Interview mit Oprah Winfrey hatte
Armstrong die jahrelange Einnahme von leistungssteigernden Substanzen ein, u.
a. für die Zeit all seiner Tour-de-France-Siege, bestätigt. Er habe das Image
des gesamten Radsports und der Tour de France geschädigt, hieß es nach der
Show.
Der US-Fernsehsender ABC berichtet unter Berufung auf eine
"hochrangige Justizquelle", die Bundesanwaltschaft untersuche, ob
Lance Armstrong Zeugen beeinflusst oder
sogar bedroht und eingeschüchtert und dabei absichtlich die Justiz behindert
habe. Zusätzlich droht Armstrong ein Verfahren wegen Meineids.
Aus Sicht von Staatsanwalt Andre Birotte, der 2012 ein
Betrugsverfahren gegen den 41-Jährigen nach zweijährigen Ermittlungen
überraschend eingestellt hatte, ergibt sich durch die Ereignisse der letzten
Monate "keine neue Situation", die ein weiteres Verfahren nötig
mache. Allerdings hieß es bei ABC, Birotte spreche "nicht für den gesamten
Justizapparat". Birotte wurde
seitdem scharf kritisiert, weil es hieß, die Behörde beschütze ihren großen
Sporthelden und sei nicht an einer umfassenden Aufklärung der Causa Armstrong interessiert.
Armstrong erhielt von der US-Anti-Doping-Agentur Usada
Fristverschiebung bis zum 20. Februar, um unter Eid noch offene Fragen zu beantworten.
Es ist kein Ende der Klagewelle in Sicht: wegen Meineids
könnte Armstrong belangt werden, weil er 2005 unter Eid ausgesagt hatte, er
habe nicht gedopt. Diese Erklärung gab Armstrong damals im Zuge des von ihm
gewonnenen Prozesses gegen die Versicherungsgesellschaft SCA Promotions ab. Das
Unternehmen hatte Armstrong von 2002 bis 2005 hohe Bonuszahlungen für die Siege
bei der Tour de France gewährt und wollte diese nach massiven Dopinganklagen
gegen den Radsport-Star zurück haben. SCA unterlag vor sieben Jahren und
fordert nun erneut rund 12 Millionen Dollar von Armstrong.
By VL/ Michael Oehme
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen