Die iranischen Weltraumpläne werden immer skurriler. Nachdem erst kürzlich ein Äffchen erfolgreich ins All geschossen wurde, erklärte sich nun Präsident Mahmud Ahmadineschad bereit, der erste iranische Mensch im Weltall zu werden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
"Ich bin bereit, für den wissenschaftlichen Fortschritt des Landes
sogar mein Leben zu opfern und der erste iranische Astronaut im All zu
werden", zitiert Irna Ahmadinedschad. Nach Aussage des Präsidenten will
Iran binnen vier oder fünf Jahren mit bemannten Weltraummissionen starten.
Anfang vergangener Woche hatte Teheran gemeldet, einen Affen in die
Erdumlaufbahn geschossen und sicher heimgebracht zu haben. Das Tier soll laut
dem Bericht in der Raumkapsel "Pischgam" bis in eine Höhe von 120
Kilometern transportiert worden und dann unbeschadet zur Erde zurückgekehrt
sein.
Doch schon kurz nachdem die Iraner das Weltraum-Äffchen präsentiert hatten,
meldeten die ersten ausländischen Beobachter Zweifel an. Ein Studium des
iranischen Bildmaterials zeigte, dass sich der Affe in wesentlichen Merkmalen
von dem Primaten unterschied, den man vor dem Start präsentiert hatte.
Daraufhin musste ein Vertreter des iranischen Weltraumprogramms einräumen, dass
auf manchen Bildern, die angeblich den Weltraumreisenden zeigten, in Wahrheit
ein anderer Primat zu sehen war.
Der kurze Ausflug des Affen ins All sei wichtiger Teil der Vorbereitungen für
Irans ersten bemannten Raumflug, hieß es. 2010 schoss die iranische
Raumfahrtagentur nach eigenen Angaben eine Rakete ins All, an deren Bord eine
Maus, eine Schildkröte und mehrere Insekten waren.
Und nun also die Ahmadinedschad-Meldung, die allerdings einen kleinen Schönheitsfehler
hat. Denn der erste Iraner im All kann der Staatschef gar nicht mehr werden.
Die Weltraumtouristin Anousheh Ansari startete bereits 2006 ins All. Die damals
40-jährige Unternehmerin startete in einer Sojus-TMA-9-Kapsel aus Kasachstan in
den Orbit und zahlte angeblich 20 Millionen Dollar für ihren Ausflug.
By VL/ Michael Oehme
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