Küsschen rechts, Küsschen links- am morgigen Dienstag wird
50-jähriges Jubiläum des Élysée -Vertrags gefeiert. Der französische Präsident
François Hollande ist am Montag zu den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des
deutsch-französischen Freundschaftsvertrags in Berlin eingetroffen. Nun wird er
von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt erwartet.
50 Jahre Vertrauen, Freundschaft und Frieden zwischen
Deutschland und Frankreich. Der Vertrag ist Ausdruck der intensiven
Zusammenarbeit zwischen den Regierungen, Unternehmen und Bürgern beider Länder,
die einen erfolgreichen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausch
bewirkt.
Hollande
und Merkel wollen mit 200 jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich über
die deutsch-französischen Beziehungen diskutieren. Zu dem Treffen unter dem
Titel „Die Kanzlerin und der Präsident treffen Europas Jugend “ wurden
Studenten, Auszubildende und Berufseinsteiger eingeladen. Die Debatte im
Bundeskanzleramt wird moderiert von ARTE und von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr live
im Fernsehen übertragen.
Morgen empfängt der Deutsche Bundestag zum ersten Mal ein
gesamtes Parlament aus dem Ausland. Die
gemeinsame Sondersitzung mit 577 Abgeordneten der Assemblée Nationale aus Paris
soll ein Wahrzeichen für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich
sein. Zum Festprogramm gehören ein
Termin bei Bundespräsident Joachim Gauck, eine gemeinsame Kabinettssitzung,
mehrere Festessen und ein Besuch in der Philharmonie. Der Gendarmenmarkt
erstrahlt in den Farben bleu-blanc-rouge, schwarz-rot-gold und ist umkreist von
blauen Sternen, die Europa als Einheit symbolisieren sollen.
Es scheint so als gäbe es keine zwei Staaten auf der Welt,
die enger miteinander verbunden sind. Mehr als acht Millionen Deutsche und
Franzosen nahmen seit 1963 an Austauschprogrammen teil. Doch in den jeweiligen Führungspositionen
wollte bisher noch keine „amour“ aufkommen. Während Angela Merkel und der
damalige französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy liebevoll in den Medien
als „Merkozy“ bezeichnet wurden, scheint das Verhältnis zu Hollande wesentlich
unterkühlter zu sein. Auf die Ausarbeitung eines neuen Élysée-Vertrags wurde
verzichtet. Hollande hatte dies vor einigen Wochen vorgeschlagen, aber vor allem in Deutschland hatte man
wenig Interesse daran.
By VL/ Michael Oehme
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