Gegen Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy wird in der Korruptions- und
Spendenaffäre um L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt vorerst kein
Anklageverfahren eingeleitet. Er konnte nach einer Vernehmung den Justizpalast
in Bordeaux als «verdächtiger Zeuge» verlassen. Indizien für die Beteiligung an
einer Straftat liegen zwar vor, diese sind allerdings nicht für ein
Anklageverfahren. Es geht unter anderem um den Verdacht, Sarkozy könnte seinen
Wahlkampf 2007 mit illegalen Bargeldspenden aus dem Milliardenvermögen der
Bettencourt-Familie finanziert haben.
Hintergrund der Ermittlungen
sind unter anderem Zeugenaussagen von ehemaligen Angestellten im Hause
Bettencourt. Eine frühere Buchhalterin behauptet, dass sie für eine
Wahlkampfspende 150.000 Euro Bargeld organisieren sollte. Andere Mitarbeiter
wollen prall gefüllte Umschläge gesehen haben.
Gegen einen Vertrauten Sarkozys
läuft wegen der sogenannten Bettencourt-Affäre bereits seit längerem ein
Anklageverfahren. Sarkozy konnte bis vor kurzem nicht befragt werden, weil er
als Präsident Immunität genoss. Er bestreitet alle Vorwürfe.
By VL/ Michael Oehme
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