Viele Menschen versuchen fast krampfhaft etwas an ihrem
Leben zu ändern. Andere halten an dem fest, was sie bereits haben, um sich
keinen Veränderungen unterwerfen zu müssen. Grundsätzlich möchten sich Menschen
nach vorne bewegen, sie möchten neue Türen öffnen und neue Dinge tun. Menschen
sind neugierige Wesen und diese Neugierde führt sie an neue Orte und bringt sie
mit neuen Menschen zusammen.
Das „Eigene“ ist das, worauf wir uns tagtäglich verlassen.
Wir machen Besitzansprüche geltend in dem wir sagen: „Das ist mein Haus, meine
Familie, meine Freunde, mein Lieblingsessen.“ Das „Eigene“ ist uns vertraut,
manchmal schon von Geburt an. Es besteht auch die Möglichkeit, dass wir uns im
Laufe unseres Lebens „Fremdes“ aneignen. Unser persönliches „Eigenes“ macht uns
zu dem, was wir sind. Es ist das, was uns täglich begegnet, womit wir umgehen
können, was wir problemlos einschätzen können. Teilweise haben wir uns bewusst
für das „Eigene“ entschieden, beispielsweise für unsere Freunde oder unseren
Studiengang.
Fakt ist, dass sich der gegenwärtige Zustand unseres
„Eigenen“ ständig verändert. Er rotiert in dem er immer wieder mit dem
„Fremden“ kollidiert. Wenn das passiert müssen wir uns fragen, ob wir uns der
Neugierde hingeben oder auch unsere Berührungsangst überwinden.
Das „Fremde“ kann uns abschrecken, verängstigen, verwundern
oder verärgern. Es ist aber auch in der Lage uns zu erregen, positiv zu
überraschen und unseren Horizont zu erweitern. Sobald wir einen Schritt auf das
Neue, auf das Ungewohnte, auf das „Fremde“ zugehen, wird es automatisch ein
Teil unseres „Eigenem“. Nun kann es passieren, dass wir uns von unserem
vertrauten „Eigenem“ entfremden. Die Grenzen verschieben sich, wenn wir unseren Geist, unser Herz und
unsere Arme für neue Dinge und neue Menschen öffnen. Im Leben geht es um die
Menschen, die wir treffen und die Dinge, die wir mit ihnen schaffen.
Aus diesem Grund sollten die Menschen aufhören eingeschränkt
zu leben. Am „Eigenen“ festzuhalten, ist nur teilweise empfehlenswert. Es kann
dir genommen werden. Es kann dich auch zu Tode langweilen. Doch einen
Grundstein zu legen und zu wissen, wo die Prioritäten liegen, welche Bereiche
des Lebens man pflegen muss , ist wichtig. Sonst wären die Menschen an allen
Orten der Welt nur Touristen und keine Reisenden.
By VL/ Michael Oehme
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