Donnerstag, 30. August 2012

Ägyptens Präsident brüskiert Iran mit Kritik an Syrien


Mursi sorgt beim Gipfel in Teheran für Eklat

dpa / Khaled Elfiqi/Archiv Ägyptens Präsident Mursi sagte in Teheran, die Unterstützung der Revolution in Syrien sei „eine moralische Pflicht sowie eine politische und strategische Notwendigkeit“.
In einer Rede zur Eröffnung des Gipfels der Blockfreien Staaten (NAM) am Donnerstag in Teheran hat der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat die iranische Führung öffentlich brüskiert.
Die Unterstützung der Revolution in Syrien sei „eine moralische Pflicht sowie eine politische und strategische Notwendigkeit“, so Mursi. Die syrische Führung, deren engster Verbündeter der Iran ist, bezeichnete er als Unterdrückerregime, das jede Legitimität verloren habe.

Die iranische und die syrische Delegation unter Außenminister Walid el Muallim verfolgten die Rede Mursis, die von arabischen TV-Sendern übertragen wurde, mit versteinerten Gesichern. Lediglich aus den Reihen der tunesischen Delegation kam zustimmendes Nicken.
Mursi redet Gipfelteilnehmern ins Gewissen
Mursi verglich den Aufstand der syrischen Regimegegner gegen Präsident Baschar el Assad mit der Intifada der Palästinenser. Den Gipfelteilnehmern redete er ins Gewissen: „Das Blutvergießen in Syrien ist eine Last und eine Verantwortung, die wir auf unseren Schultern tragen und wir müssen erkennen, dass es nicht enden wird, wenn wir nicht alle gemeinsam etwas dagegen unternehmen.“

Mit Mursi besucht erstmals seit der islamischen Revolution von 1979 wieder ein ägyptischer Präsident den Iran. Die beiden Staaten unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Mursi bezeichnete den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als „meinen lieben Bruder“, als er den NAM-Vorsitz an ihn übergab.
gx/sb/dpa
Quelle:Focus online
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 oehme @ michael


Mittwoch, 29. August 2012

Assad lehnt Schutzzone für Flüchtlinge ab



Syriens Präsident verweigert sich dem türkischen Vorschlag, Flüchtlingen einen Korridor einzurichten. In einem Interview ruft er stattdessen zur "globalen Schlacht".
Syriens Präsident Baschar al-Assad hat sich via TV-Interview zu Wort gemeldet. Die von der Türkei vorgeschlagene Sicherheitszone für Flüchtlinge in Syrien lehnte er darin ab. Eine solche Zone auf syrischem Boden sei unrealistisch, sagte Assad dem staatstreuen Fernsehsender Addunia.
"Ich denke, die Gespräche über eine Sicherheitszone sind nicht umsetzbar, selbst für solche Länder, die eine feindliche Rolle (gegen Syrien) spielen", sagte Assad. Die Lage im Land sei bereits besser geworden. Es sei aber noch mehr Zeit nötig, um den Kampf gegen die Rebellen zu gewinnen.

Tausende Flüchtlinge hatten sich vor dem Bürgerkrieg aus Syrien in die Türkei gerettet. Das türkische Außenministerium bemüht sich derzeit darum, in Gesprächen mit den Vereinten Nationen eine Schutzzone einzurichten. Bislang gibt es jedoch noch keine Hinweise darauf, dass sich der Vorschlag umsetzen lässt. Die Türkei hatte die Grenze kürzlich vorübergehend geschlossen, um den Flüchtlingsansturm zu drosseln. Weiteres unter Beitrag Zeit online
Quelle : Zeit online  

Dienstag, 28. August 2012

Immer mehr Deutsche bessern Rente mit Minijob auf


In Deutschland wollen oder müssen immer mehr Rentner arbeiten. Fast 800.000 Senioren haben Minijobs – und 150.000 arbeiten noch mehr.
Immer mehr Rentner in Deutschland arbeiten laut einem Zeitungsbericht auch noch in hohem Alter. Seit dem Jahr 2000 sei die Zahl der Ruheständler mit einem Minijob um knapp 60 Prozent oder rund 280.000 auf etwa 761.000 gestiegen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Unter ihnen waren demnach im Jahr 2011 etwa 120.000 Minijobber, die 75 Jahre und älter sind. Das gehe aus Antworten der Bundesregierung auf Anfragen der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der Zeitung vorlagen.
Zudem hatten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit Ende vergangenen Jahres mehr als 150.000 Rentner eine sozialversicherungspflichtige Stelle. Damit hat sich ihre Zahl seit Ende 1999 knapp verdoppelt, wie es in dem Bericht heißt. Mit rund 8000 hatten die meisten dieser Beschäftigten sogar eine Vollzeitstelle.
Experten uneins über die Gründe
Viele Rentner wollten arbeiten, weil sie sich noch fit fühlen, sagte Holger Schäfer, Arbeitsmarktexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), zu den Gründen. Untersuchungen zeigten, dass Menschen, die im hohen Alter noch arbeiten, meistens relativ hoch qualifiziert sind. "Das deutet darauf hin, dass die finanzielle Notlage in vielen Fällen eher nicht das Hauptmotiv sein dürfte", sagte der IW-Experte der "SZ".
Dagegen sagte Ulrike Mascher, Vorsitzende des größten deutschen Sozialverbands VdK, dass immer mehr Menschen Probleme hätten, mit ihrem Alterseinkommen auszukommen. "Bei den 120.000 über 75-jährigen Minijobbern wird es sich nicht um Universitätsprofessoren handeln, die gerne länger arbeiten wollen, sondern eher um Rentner, die Zeitung austragen, Supermarktregale einräumen und andere wenig attraktive Jobs ausüben, um ihre karge Rente aufzubessern."
Renten sinken kontinuierlich
Laut dem Bericht zeigen die Zahlen der Regierung, dass die Renten zuletzt weitgehend kontinuierlich gesunken sind. Wer im Jahr 2000 erstmalig eine Altersrente bezog und mindestens 35 Jahre gesetzlich rentenversichert war, erhielt demnach im Durchschnitt 1021 Euro im Monat. Bis 2011 sank dieser Betrag auf 953 Euro, wie die "Süddeutsche Zeitung" weiter schreibt. Noch stärker sei das Minus bei Renten wegen voller Erwerbsminderung: Sie verringerten sich bundesweit im selben Zeitraum von 738 auf 634 Euro.
Das Arbeitsministerium wies dem Bericht zufolge in seiner Antwort darauf hin, dass sinkende Renten nicht gleichbedeutend seien "mit einer rückläufigen Entwicklung des Wohlstands" der Ruheständler. Vielmehr sei zu berücksichtigen, dass in den vergangenen Jahren andere Einkommensarten wie Mieten, Kapitaleinkünfte oder Betriebsrenten für die Rentner an Bedeutung gewonnen hätten.
Quelle: AFP/ap Beitrag Morgenpost

Montag, 27. August 2012

Financial Times: Geschäftsklima trübt sich stärker ein



Die Stimmung verschlechtert sich zunehmend: Das wichtige Barometer der deutschen Wirtschaft sackt den vierten Monat in Folge ab. Ein sicherer Beleg, dass sich Deutschland der Rezession in Europa nicht entziehen kann. von Mathias Ohanian
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August den vierten Monat in Folge eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf 102,3 Punkte von 103,2 Zählern im Vormonat, teilte das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mit. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 102,6 Punkte gerechnet.
"Die deutsche Konjunktur schwächt sich weiter ab", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Seit Mai sinkt damit das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer angesichts der weltweit trüberen Konjunkturaussichten und der Schuldenkrise in Europa.
Zwar bewerteten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Lage nur wenig schlechter als noch im Juli, sie schraubten aber ihre Erwartungen für die kommenden Monate deutlich herunter. Auch die Erwartungen der lange erfolgsverwöhnten Industrie schwächten sich im August deutlich ab. "Erstmals seit fast drei Jahren sind auch die Erwartungen an das Exportgeschäft überwiegend leicht negativ."
Der vierte Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas in Folge ist ein sicherer Beleg dafür, dass sich die deutsche Wirtschaft der Rezession in vielen Ländern Europas in der zweiten Jahreshälfte nicht entziehen kann. Der Indikator sank im August auf den tiefsten Stand seit Mitte 2008 - seinerzeit schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung bereits. Die meisten Fachleute erwarten das bereits fürs aktuelle dritte Quartal. Die Gefahr ist groß, dass das Bruttoinlandsprodukt in der zweiten Hälfte 2012 allenfalls leicht zulegen wird.
Mit einem Anteil der Ausfuhren am Bruttoinlandsprodukt von inzwischen rund 52 Prozent ist die deutsche Wirtschaft extrem abhängig von ihren Exporten. Viele wichtige Handelspartner verzeichnen wegen der Euro-Krise und den scharfen Sparprogrammen inzwischen jedoch kaum mehr wirtschaftliches Wachstum. So glauben viele Experten, dass die Euro-Zone insgesamt voraussichtlich bis Jahresende in der Rezession verharren dürfte. Dorthin gehen knapp 40 Prozent der deutschen Exporte.
Quelle. Financial Times 2012_8_27