Michael Oehme: Fondspolicen - Sparen mit System?



Bei Fondspolicen fließt das Geld ausschließlich in einen oder mehrere Investmentfonds. Anleger nutzen also alle Chancen der Fondswelt – kombiniert mit einem von ihnen bestimmten Versicherungsschutz.

Laut der aktuellen Maklertrendstudie der Makermanagement AG zieht die Nachfrage nach Fondspolicen an, während der Absatz traditioneller Lebensversicherungen deutlich zurückgeht. Gleichzeitig sind Berufsunfähigkeitspolicen wieder die Hauptumsatzträger im Neugeschäft. In der Kundenberatung wird die Performance wieder wichtiger. Skeptisch sehen die Makler zeitlich begrenzte Garantieangebote.

Aus Sicht der Befragten sind das niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten und die Absenkung der Garantiezinsen in den vergangenen Jahren die Ursache der wachsenden Nachfrage nach Fondspolicen. In der Kundenberatung haben sich die Schwerpunkte verschoben: Dabei steht die Sicherheit der Kapitalanlage an erster Stelle (74 Prozent, 2012: 71 Prozent). Deutlich wichtiger werden die Flexibilität der Kapitalanlage (56 Prozent, 2012: 41 Prozent) sowie Renditeperspektiven (40 Prozent, 2012: 23 Prozent). Kostentransparenz ist im Vergleich zum Vorjahr in der Beratung unwichtiger geworden (20 Prozent, 2012: 39 Prozent). Für fast jeden fünften Befragten ist die Transparenz der Produktrisiken ein wichtiges Thema (19 Prozent).

Die Prioritäten spiegeln die große Verunsicherung der Verbraucher wider, die durch die Finanzmarktkrise hervorgerufen wurde. Da das Thema Transparenz immer intensiver diskutiert wird, wollte die maklermanagement.ag wissen, welche Aspekte den Maklern dabei besonders wichtig sind. Das Ergebnis: Die Transparenz in der Angebotsdarstellung ist für eine große Anzahl der Studienteilnehmer besonders wichtig. Es folgt die Transparenz der Versicherungsbedingungen und der Vergütung.

Ein entscheidender Vorteil von Fondspolicen liegt in der steuerlichen Behandlung. Ab Anfang 2009 unterliegen sämtliche Kapitalerträge der Abgeltungsteuer von 25 Prozent – Fondspolicen, also fondsgebundene Versicherungen, allerdings bleiben frei von der Abgeltungsteuer. Wer über 30 Jahre 100 Euro monatlich in einen Fonds investiert (bei acht Prozent Rendite), bekommt nach Ablauf rund 121 000 Euro. Mit der Abgeltungsteuer wären es nur 106 000 Euro.

4 Kommentare:

  1. Sind ja auch beides Verträge, auf die man nicht verzichten sollte: Erstens was für den längsten Urlaub des Lebens. Zweitens dafür, dass man ihn aus gesundheitlichen Gründen früher antreten muss. Beides sollte jeder haben; wer schafft es heute schon noch in einem handwerklichen Beruf z.B. bis 67 zu arbeiten?

    AntwortenLöschen
  2. Ich bin trotzdem der Meinung, dass man Kapitalbilldung und Risikoabsicherung generell trennen sollte! Dazu werden einfach zu viel Policen vorzeitig beendet, die Risikoversicherung wird mit zunehmenden Alter aber immer teurer.

    AntwortenLöschen
  3. Ich schließe mich der Meinung von Klaus absolut an. Wir beraten als Makler auch so. Eine Risikoversicherung - absolutes MUSS: Zumindest dann, wenn Familie da ist. Viele haben nicht mal das, selbst wo sie so wenig kostet. Und dann sollte man an den Vermögensaufbau denken. Leider wird das - richtig - viel zu oft abgebrochen. wir halten das für einen wichtigen Teil unserer Beratung, da möglichst durchhalten zu wollen.

    AntwortenLöschen
  4. Hey Hanseat, ich bin auch als Makler tätig. Ich finde deinen Ansatz richtig, dass man den Leuten sagt, dass sie durchhalten sollen. Lieber erst einmal eine kleine Grundbasis schaffen. Aber die bitte stetig.

    AntwortenLöschen