Donnerstag, 2. Juni 2022

Cyberkriminalität hat weiter zugenommen

Die Anzahl erfasster Cyber-Straftaten hat im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert erreicht. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnet 146.363 Cybercrime-Delikte. Ein Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Schäden lag bei 223,5 Milliarden Euro. Das geht aus dem neuen Bundeslagebild Cybercrime 2021 des Bundeskriminalamtes hervor.

Laut BKA-Analyse nimmt die Bedeutung der Cyberkriminalität weiter zu. Die Entwicklung sei Ausdruck der fortschreitenden Verlagerung von Kriminalität in den digitalen Raum. Forciert werde der Prozess durch die zunehmende Verzahnung internationaler Lieferketten sowie die weiter beschleunigte Digitalisierung. Die Corona-Pandemie sei ein Treiber gewesen. Dies schaffe eine Vielzahl neuer Tatgelegenheiten für Cyberkriminelle, heißt in der Analyse weiter.

Die Aufklärungsquote liegt mit 29,3 Prozent auf einem niedrigen Niveau. Gründe hierfür sind unter anderem die verstärkte Anonymisierung im Netz. Zudem wird die Ermittlung erschwert, weil vielfach die Täter im Ausland sitzen. Hinzu kommt, dass Straftaten von Betroffenen nur selten angezeigt werden. Insofern ist laut BKA die Dunkelziffer hier sehr hoch.

Insbesondere der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dabei eingesetzte hybride Angriffsformen sowie Aktivitäten beteiligter Cyberakteure zeigen die hohe Bandbreite von Cyberangriffen auf. Das BKA befürchtet, dass die Attacken über die unmittelbaren Konfliktparteien hinaus ausgedehnt werden könnten. Diese Entwicklungen haben das Potenzial, als weiterer Katalysator für Cybercrime zu dienen, befürchtet das BKA.

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