Dienstag, 17. Februar 2015

Kommunikationsexperte Michael Oehme beschreibt die Veränderungen bei Siemens



Die Siemens AG befindet sich mitten im Umbruch – und fährt Verluste ein 

„Den richtigen Weg hat Siemens offenbar noch nicht gefunden und bleibt im Hinblick auf seine Außendarstellung eher zurückhaltend“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. Fakt ist: Beim Technologiekonzern Siemens sackte der Gewinn im ersten Geschäftsquartal deutlich ab. Sogar der Auftragseingang, der eine Indikation auf künftige Umsätze gibt, liegt unter dem Vorjahreswert. Zwar stieg der Umsatz, jedoch nur als Resultat des schwächeren Euro. „Unternehmensintern heißt es, eine veränderte Zinslage und Schwankungen bei Finanzinstrumenten seien für den Gewinneinbruch verantwortlich“, so Oehme. Das Quartal riss in die hauseigene Vermögensverwaltung ein Loch von 123 Millionen Euro.
Vorstandschef Joe Kaeser betonte: „Die meisten unserer Geschäfte haben sich im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt. Die Division Power and Gas benötigt ein deutlich weitreichenderes Konzept, um längerfristig zu den früheren Margen zurückzukehren". Er mahnte auch zusätzliche Anstrengungen im Healthcare-Bereich an. Deren bisheriger Chef und langjähriger Kaeser-Weggefährte Hermann Requardt verlässt Siemens zum Monatsende. Kaeser bestätigte bevorstehende Beratungen mit Arbeitnehmervertretern über die Auswirkungen des Konzernumbaus. Die Gespräche würden in der kommenden Woche aufgenommen "mit dem Ziel, konkrete Vereinbarungen zu treffen".
„Mit Kaeser sollte der radikale Umbruch von Siemens beginnen“, erklärt Kommunikationsexperte Michael Oehme. Unter anderem sollten im Zuge dessen die Sektoreneinteilung des Geschäfts gekippt und die Medizintechnik verselbstständigt werden. Durch die Neuordnung sollten die Kosten denn auch um eine Milliarde Euro gedrückt werden. „Daher wird seit Monaten über Stellenabbau diskutiert“, meint Oehme. Der Auftragseingang betrifft die Monate September bis Dezember und ging um 11 Prozent auf 18,01 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz, dessen Vergleichbarkeit durch Verkäufe und Akquisitionen ebenfalls eingeschränkt ist, legte um 5 Prozent auf 17,42 Milliarden Euro zu. Zudem berichtete Siemens erstmals in der neuen Konzernstruktur, in der die Zahl der Divisionen von 16 auf neun reduziert und die bisherigen vier Sektoren gänzlich eliminiert wurden. „Die vorgelegten Zahlen verfehlten abgesehen vom Umsatz die Erwartungen des Marktes“, spekuliert Michael Oehme. Und er behält Recht: Analysten hatten mit einem Auftragseingang von 19,7 Milliarden Euro, einem Umsatz von 17,16 Milliarden Euro und einem Profit im Industriegeschäft von 1,85 Milliarden Euro gerechnet. Unternehmensintern heißt es, es hätte vor allem Probleme mit der Qualität der Produkte gegeben. So hat Siemens beispielsweise durch den neuen ICE fast eine Milliarde Euro Verlust eingefahren. „Ein Ruhmesblatt ist das in der Tat nicht“, meint Kommunikationsexperte Oehme.

3 Kommentare:

  1. Es ist kein Wunder, dass es bei Siemens nicht mehr voran geht. Zu lange an alten Strategien festgehalten.

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  2. Wie der neue ICE macht Probleme? Bei mir macht immer der alte ICE Probleme.

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  3. andere Unternehmen zeigen, wie es auch geht. Photon berichtet heute:
    Mainstream will in Afrika 700 Megawatt an Solar- und Windkraftanlagen bauen
    20.02.2015: Der irische Solar- und Windkraftprojektentwickler Mainstream Renewable Power Ltd. hat gemeinsam mit der Investmentfirma Actis eine, wie es heißt, »pan-afrikanische Erneuerbare-Energien-Plattform« namens »Leketa Power« ins Leben gerufen mit dem Ziel, bis 2018 auf dem Kontinent Windturbinen und Solarkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 700 bis 900 Megawatt zu errichten. Weitere Details wurden nicht bekannt. Beide Unternehmen haben bereits in vergleichbaren Initiativen in Chile und Südafrika zusammengearbeitet.

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