Einem
Medienbereicht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist er ausgebrochen:
ein milliardenschwerer Bieter-Wettstreit zwischen Facebook und Google um die
Verkehrs-App Waze. Vor zwei Wochen hatte es erste Berichte gegeben, Facebook
wolle Waze für bis zu eine Milliarde Dollar kaufen. Zunächst hieß es, der
Social-Network-Titan Facebook hätte den Deal an Land gezogen. Seitdem hätten
auch andere Unternehmen ihr Interesse bekundet. Waze habe Angebote von mehreren
Seiten eingeholt und wolle mehr als eine Milliarde Dollar erlösen. Eine
Einigung stehe nun nicht unmittelbar bevor. Waze könnte sich auch noch
entscheiden, doch eigenständig zu bleiben, hieß es unter Berufung auf
informierte Personen.
Der Dienst
nutzt die Satelliten-Signale der Smartphones seiner Mitglieder, um Karten- und
Verkehrsdaten zu generieren und diese den Nutzern in Echtzeit zur Verfügung zu
stellen. Er gibt Routen-Anweisungen und funktioniert wie eine Art
Online-Netzwerk für Autofahrer, die sich gegenseitig über Staus, Unfälle oder
Radarfallen informieren. Das vor vier Jahren in Israel gegründete Unternehmen
hat 47 Millionen Mitglieder und 100 Mitarbeiter. Mittlerweile hat Waze seinen
Sitz in Kalifornien. Es finanziert sich hauptsächlich über ortsbezogene
Werbung.
Apple wurde früher
als möglicher Käufer gehandelt, sei allerdings nicht darunter, heißt es bei
Bloomberg. Waze ist eine der Apps, die Apple-Chef Tim Cook vergangenes Jahr als
Alternative für seinen eigenen Kartendienst empfohlen hatte. Doch die App
startete mit Problemen im Betriebssystem iOS 6. Kartendienste werden für
Konzerne wie Facebook und Google wichtiger, da Smartphones immer mehr zur
Navigation genutzt werden. Facebook könnte durch einen Kauf seine Nutzerbasis
erweitern und Mitglieder auch im Auto erreichen. Es würde auch den Kampf um Nutzerdaten
mit Google verschärfen, für den die Kartendienste ein zentrales Standbein sind.
Fraglich ist, ob Google Waze im Falle eines Kaufs separat weiter betreiben oder
die Plattform in sein eigenes Angebot integrieren würde.
By VL/ Michael Oehme
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