Freitag, 29. April 2022

Kiew fordert sofortige Verhandlungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bereit erklärt, sofort über die Evakuierung der im Stahlwerk von Mariupol eingeschlossenen Menschen zu verhandeln und die Verhandlungsergebnisse ebenso schnell umzusetzen.

«Wir erwarten von der Russischen Föderation eine humane Haltung gegenüber diesen Menschen», sagte er nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres am Donnerstag. Im Stahlwerk Azovstal sind nach ukrainischen Angaben neben Soldaten und Kämpfern des nationalistischen Asow-Regiments auch bis zu 1000 Zivilisten eingesperrt.

Guterres hatte auf seiner Vermittlermission, erst in Moskau und dann in Kiew, die Einrichtung von Flüchtlingskorridoren unter der Aufsicht der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes vorgeschlagen. «Wir rechnen damit, dass dieser Teil der Mission des Herrn Generalsekretärs erfolgreich ist und werden ihn in jeder Hinsicht unterstützen», betonte Selenskyj.

Dienstag, 26. April 2022

Mehr Grün als Beton in Schweizer Städten

 Wald, Äcker und Weiden bedecken in Schweizer Städten mehr Boden als die Siedlungen. Das geht aus der «Statistik der Schweizer Städte 2022» hervor. Die Siedlungsgebiete machen lediglich 23,5 Prozent der gesamten Stadtflächen aus.

Das sind knapp 95'000 Hektaren. Untersucht wurden 170 Städte zwischen 2013 und 2018, wie das Bundesamt für Statistik und der Schweizerische Städteverband am Dienstag zur gemeinsamen Erhebung mitteilten. Die Siedlungsflächen umfassen dabei Gebäude, Industrieareale, Verkehrswege sowie Erholungs- und Grünflächen wie Parks und Sportanlagen.

Der grösste Teil der Flächen in den Städten ist mit 32,3 Prozent von Wald bedeckt. Das entspricht rund 131'000 Hektaren. Mit 30,9 Prozent und 125'000 Hektaren beansprucht in den Städten auch die Landwirtschaft einen grösseren Flächenanteil als die Siedlungen. Der kleinste Anteil von 13,3 Prozent entfällt auf unproduktive Flächen.

Donnerstag, 21. April 2022

Jugendkriminalität hat deutlich zugenommen

Jugendkriminalität und Jugendgewalt im Kanton Zürich haben im Jahr 2021 deutlich zugenommen: Die fünf Jugendanwaltschaften eröffneten gegen 5961 Jugendliche ein Strafverfahren. Das sind 753 mehr als im Vorjahr, eine Zunahme von 14,5 Prozent.

In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der beschuldigten Minderjährigen um 25 Prozent gestiegen. Verglichen mit dem Jahr 2013 beträgt die Zunahme sogar fast 60 Prozent. Ein grosser Teil der Strafverfahren entfällt auf Schwarzfahren und Diebstähle.

Gemäss der jüngsten Statistik der Jugendanwaltschaften, die am Donnerstag publiziert wurde, wurden im vergangenen Jahr aber auch mehr Gewaltdelikte registriert – und dies zum sechsten Mal in Folge. 1014 Jugendliche standen 2021 wegen eines Gewaltdeliktes mit der Justiz in Konflikt. Das sind 100 mehr als im Jahr zuvor.

Auffällig sei, dass über alle Straftaten hinweg die Zahl der 13- bis 15-Jährigen in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich stark zugenommen habe. Bei den Gewaltstraftaten lag 2021 der Anteil der besonders jungen Straftäter schon bei fast 50 Prozent.

Laufend abgenommen haben in den vergangenen Jahren die Drogen-Fälle. Innerhalb von fünf Jahren haben sie sich halbiert. Dies sei nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der Besitz von kleinen Mengen Cannabis bis 10 Gramm bei Jugendlichen nicht mehr strafrechtlich geahndet wird. Dies gilt seit einem Bundesgerichtsentscheid von 2019.

Dienstag, 19. April 2022

Armut in Afghanistan unter Taliban-Regierung

Die extreme Armut treibt viele Afghanen dazu, lebenswichtige Organe zu verkaufen, um Familien zu ernähren. In der westlichen Provinz Herat riskieren Menschen, die dringend Geld brauchen, ihr Leben, indem sie ihre Nieren verkaufen. Die Wirtschaft des Landes war bereits ins Wanken geraten, als die Taliban Mitte August inmitten eines chaotischen Rückzugs der US- und Nato-Streitkräfte die Macht übernahmen. Die internationale Gemeinschaft hat Afghanistans Vermögen im Ausland eingefroren und jegliche Finanzierung eingestellt, da sie nicht bereit war, mit einer Taliban-Regierung zusammenzuarbeiten, da sie während ihrer früheren Herrschaft vor 20 Jahren für ihre Brutalität bekannt war. Die Folgen waren verheerend für ein Land mit einem Mangel an Arbeitsplätzen und wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft am härtesten treffen. Der Urologe und Nierentransplantationschirurg Dr. Nasir Ahmad sagt, dass mit dem gegenseitigen Einverständnis von Nierenspender und -käufer eine komplette Nierentransplantation etwa 600.000 Afghanis (5.255 Euro) bis 800.000 Afghanis (7.007 Euro) kostet. Je nach Blutgruppe können Nieren zwischen 200.000 Afghanis (1.751 €) und 400.000 Afghanis (3.503 €) kosten, wobei Krankenhausgebühren, Medikamente und Operationsgebühren weitere 400.000 Afghanis (3.503 €) erreichen. Ahmad fügt hinzu, dass viele der Menschen, die ihre Nieren verkaufen, am stärksten gefährdet sind und Schwierigkeiten haben, ihre Familien zu ernähren.

Dienstag, 5. April 2022

Kremlsprecher Dmitri Peskow kritisiert Ausweisungen russischer Diplomaten

Der Kreml hat die massenhaften Ausweisungen russischer Diplomaten aus westlichen Ländern als «kurzsichtig» kritisiert. «Die Beschränkung der Möglichkeiten für diplomatische Kommunikation und diplomatische Arbeit unter solch beispiellos schwierigen und krisenhaften Bedingungen ist ein kurzsichtiger Schritt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Zugleich kündigte er russische Gegenmassnahmen an. Mehrere europäische Länder – darunter Frankreich, Deutschland Italien und Spanien – wiesen zahlreiche Russen aus.

Kremlsprecher Peskow äusserte sich zudem erneut zu dem Fund Hunderter Leichen in der ukrainischen Kleinstadt Butscha und sprach von einer «monströsen Fälschung» durch die ukrainische Seite. «Wir bestehen darauf, dass jegliche Anschuldigungen gegen die russische Seite, gegen russische Soldaten nicht nur einfach grundlos sind, sondern eine gut inszenierte Show», sagte er. Belege dafür nannte er nicht. Quelle: Blick